Spielbericht Minden-TVK aus der Rheinischen Post von ANDREAS GRUHN
Am Samstagabend landete der TV Korschenbroich hart auf dem Boden der Realität. Der TVK verlor sein Regionalligaspiel bei der Zweitvertretung von Bundesligist GWD Minden 26:28 und büßte die Tabellenführung ein. Nach dem in allen Belangen überzeugenden Sieg gegen Mitkonkurrent Bayer Uerdingen dürfte somit klar geworden sein, wer der gefährlichste Gegner der Korschenbroicher im Kampf um den Aufstieg in die Zweite Bundesliga sein wird: Sie selbst. „Wir waren einfach pomadig“, ärgerte sich TVK-Manager Jupp Grimm. „Ich hatte schon vor dem Spiel ein schlechtes Gefühl, irgendwie habe ich in der Kabine das Feuer vermisst.“
Angst vor der Courage
Erneut hatte der TVK gegen eine nicht zur Spitzengruppe zählenden Mannschaft Probleme, das Spiel sicherer zu gestalten. Nach gutem Beginn und der 3:0-Führung bestimmte der Favorit zunächst die Partie. Mitte der ersten Spielhälfte jedoch war Minden auf einmal wieder dran. Die Ostwestfalen übernahmen das Kommando und gingen bis zur Pause 15:13 in Führung. Korschenbroich, bei dem Linksaußen Lukas Schumacher (1 Tor) für den verhinderten Daniel Hammes noch einmal mitspielte, überzeugte nur, wenn es schnell spielen konnte. „Im normalen Angriff hatten wir Probleme. Unser Rückraum war schwächer, wobei ich Pascal Schiewe ausnehmen möchte“, meinte Trainer Olaf Mast – ein Tadel, der an die abgemeldeten Dirk van Walsem (4/3), Fabian Bednarzik (1) und Mirko Bernau (1) ging.
Doch auch mit dieser Leistung ging Korschenbroich in der zweiten Halbzeit erneut in Führung. Nach dem 25:23 für seine Mannschaft hoffte Mast wieder auf den Sieg, aber dann trat das ein, was man wohl Angst vor der eigenen Courage nennt: Zwei Mal wurden vorne Bälle verloren und van Walsem sowie Nerijus Kesilis (4) vergaben Siebenmeter – Minden nahm das dankend an und rauschte am verdutzten TVK vorbei zum Sieg.
Weniger die Niederlage an sich sondern viel mehr die erneute Gewissheit, praktisch jedes Spiel auch verlieren zu können, macht den Korschenbroichern Sorgen. „Wir müssen das Positive raussuchen und alles andere gegen Mettmann besser machen“, betont Mast. „Sonst brauchen wir über alles andere nicht mehr zu reden.“ Die weiteren Tore: Matthias Deppisch (5), Pascal Schiewe (4), Sven Weber (4), Daniel Spix und Jens Warncke (je 1).
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