Interview mit Florian Kehrmann in der Samstagausgabe der Rheinischen Post vom 9. Februar 2007
Ich war immer ganz lieb Weltmeister Florian Kehrmann und die Schulzeit in Gladbach
Wie haben Sie den Rummel nach dem gewonnenen WM-Finale verarbeitet? Kam er überraschend? Kehrmann Nein, eigentlich nicht. Darauf haben wir schließlich hingearbeitet. Wir haben uns schon vorgestellt, dass wenn wir die WM gewinnen, einiges los sein würde. Dass die Euphorie nun so groß ist, das macht uns stolz.
Am Montag war die Mannschaft bei TV Total zu Gast, heute im Aktuellen Sportstudio im ZDF. Die Sportart Handball genießt jetzt größere Aufmerksamkeit… Kehrmann …und das ist auf jeden Fall auch verdient. Wir sind angetreten, um den Sport populärer zu machen. Jetzt hetzen wir eben von Termin zu Termin, neben unserem normalen Geschäft in den Vereinen. Das muss ja auch weitergehen. Wir müssen uns jetzt umstellen, und das kann ganz schön stressig sein: Auf der einen Seite den Erfolg, die Aufmerksamkeit zu genießen, und auf der anderen Seite haben wir heute in Lemgo ein ganz wichtiges Ligaspiel und am Dienstag wieder ein Pokalspiel. Die Halle wird ausverkauft sein, und das müssen wir genießen.
Sie sind in Mönchengladbach zur Schule gegangen. Haben Sie noch irgendeinen Bezug zur Stadt? Kehrmann Hmm, im Sommer haben wir zehnjähriges Abitur. Vielleicht treffe ich dann alte Freunde wieder. Das war nach dem Halbfinale der WM in Köln ganz lustig. Wir sind durch die Innenstadt gegangen, da habe ich einen alten Schulkameraden getroffen. Da werden schon Erinnerungen wach, aber sonst habe ich zu den alten Kameraden nur noch ganz wenig Kontakt.
Welche Erinnerungen haben Sie an Mönchengladbach? Kehrmann Jeden Morgen bin ich aus Kaarst ziemlich weit gefahren, um zum Gymnasium am Geroweiher zu kommen. Das war eben eine Schule mit sehr gutem Ruf. Da sieht man einiges von der Stadt, insgesamt ganz schön. Und an den Veilchendienstagszug erinnere ich mich noch gut. Wir sind übrigens in Köln eventuell beim Rosenmontagszug auf einem der Wagen dabei.
Drei Wochen vor dem Abitur haben Sie ihr erstes Länderspiel gemacht. Wie haben Sie das Ihren Eltern erklärt? Kehrmann Oh, das war für sie auch ein zweischneidiges Schwert. Sie haben sich über den Erfolg im Handball gefreut, aber auch auf die schulische Leistung gepocht. Nur der damalige Direktor wollte mich zuerst nicht beurlauben lassen, obwohl ich ein ganz lieber Schüler war. Im Nachhinein muss ich sagen, dass er irgendwie auch recht hatte. So jedenfalls ist es ganz gut gelaufen.
Können Sie sich vorstellen, noch einmal hier zu spielen? Kehrmann Mein Vertrag in Lemgo läuft noch bis 2001, und den möchte ich gerne erfüllen. So weit ich weiß, gibt es in der Gegend den TV Korschenbroich und Bayer Dormagen, die recht hoch spielen und ambitioniert sind. Meine Mutter geht häufig zum TVK und ich würde mich freuen, wenn die in die Zweite Bundesliga aufsteigen würden. Man weiß nie, was dann passiert.
Das Gespräch mit Florian Kehrmann führte Andreas Gruhn.
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