Erstmals auf Abstiegsplatz

Spielbericht der LÜDENSCHEIDER NACHRICHTEN / ALGEMEINER ANZEIGER

Korschenbroich 25:36 (11:14). Nach dem 20:19 bricht die SG komplett ein. Hendrik Ernst vor langer Pause

SCHALKSMÜHLE · Die Stimmung nach einem langen Handballtag am Löh mit Jugendturnieren, "public viewing" und dem WM-Sieg der Deutschen über Frankreich hätte besser nicht sein können. Hallensprecher Dirk Schmale schwärmte gar von der "Westfalenhalle II". Auf das i-Tüpfelchen des Tages warteten die Fans der SG Schalksmühle-Halver indes vergebens: Das Regionalliga-Team schlidderte nach 40 ordentlichen Minuten gegen das Topteam TV Korschenbroich vor 450 Zuschauern am Ende in eine 25:36 (11:14)-Packung und rutsche im Klassement erstmals auf einen Abstiegsplatz ab. Damit nicht genug: Rechtsaußen Hendrik Ernst schied in der Schlussphase mit Verdacht auf Achillessehnenabriss aus. Da war‘s um die gute Stimmung geschehen.

"Wir hätten heute gerne ein Highlight gesetzt, aber dafür war der Gegner zu stark", gestand Trainer Mathias Grasediek. Trotz phasenweise ordentlicher Vorstellung war er aber nicht wirklich zufrieden. "Nach der Pause waren wir dran, aber diese absolute Reaktion zeigen wir nicht - wir ziehen nicht genug dran", haderte Grasediek erneut.

Jene Phase nach der Pause war die stärkste der SG gewesen. Die erste Halbzeit hatte nicht nur, aber vor allem dank eines überragenden Lars Deuter im SG-Tor beim 11:14 zur Pause durchaus Möglichkeiten für die SG gelassen. Und diese schien das Team konsequent nutzen zu wollen. Mit Feldmann für Lueg in der Mitte und viel Entschlossenheit von den Halbpositionen drehte die SG das 11:14 zur 18:16-Führung. Auf einmal lag sie in der Luft, die Sensation. Bis zum 20:19 (41.) - die SG kämpfte und schien auf dem besten Weg, dafür belohnt zu werden.

Es kam indes anders, und das hatte Gründe: Zum einen tauschte der Gast den Torwart, und der mit einer Armprothese spielende Thiemann erstaunte das Publikum mit einer Serie von tollen Paraden. Christian Feldmann, der so gut begonnen hatte, wurde gegen den nun auf der Spitze effektiv deckenden Hammes nervös und nervöser und bald wieder durch Lueg ersetzt. Nach dem 20:23 bemühte Grasediek eine Auszeit. Nach dem 21:26 wechselte er den Torwart. Doch nichts sollte mehr helfen gegen die nun Gegenstoß auf Gegenstoß laufenden Gäste. Bei einer 3:6-Unterzahl der SG nach dem 21:28 sorgte ein Herzog-Tor noch einmal für ausufernde Freude bei den Fans und Verwirrung am Kampfgericht, weil das Tor erst dem TVK gutgeschrieben wurde. Tatsächlich legten Kampfgericht und Referees für die SG einen Treffer nach - ohne allerdings das Tor für den TVK anzuziehen. So gewann der TVK am Ende offiziell um ein Tor zu hoch - sei‘s drum.

Die Freude der Fans jedenfalls ebbte bald ab - bis zum 25:36-Endstand spulte der Gast sein Pensum herunter, während die SG gar nicht mehr gegenzuhalten wusste. Der traurige Schlussakkord am Ende eines langen Handballtages am Löh. · TM