Handball-Fieber: „Wir vermissen die Derbys“
Die WZ sprach mit Jupp Grimm, Manager des Regionalligisten TV Korschenbroich, über die WM, die Situation im Handball-Kreis und die Konkurrenz zur Borussia.

WZ: Herr Grimm, spüren Sie im Handballkreis Mönchengladbach etwas von der Euphorie, die die deutsche Handball-Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land entfacht?

Grimm: Ich glaube, dafür ist es noch etwas zu früh. Aber Tatsache ist, dass das handballinteressierte Publikum schon sehr mitgeht. Es fehlt noch der Funke, der auf den Rest des Publikums überspringen muss. Aber das passiert vielleicht in der letzten WM-Woche, wenn es um den Titel geht. Es wird spannend sein, wie die Handballparty in der Jahnhalle angenommen wird. Wir können ja wegen unseres Auswärtsspiels leider nicht dabei sein.

WZ: Das „Handballdorf“ Korschenbroich erlebt derweil seine eigene Handball-Euphorie. Die Heimspiele fast immer ausverkauft, es kommen rund 700 und mehr Zuschauer in die Waldsporthalle. Wie erklären Sie sich dieses Handballfieber?

Grimm: Der sportliche Erfolg ist entscheidend. Wir haben jetzt seit über eineinhalb Jahren eine Mannschaft, die zu einem Spitzenteam in der Regionalliga gereift ist. Seit drei Jahren verfolgen wir auch eine offensivere Strategie, um die Mannschaft sportlich weiter zu entwickeln. Das honorieren die Zuschauer.

WZ: Inwiefern ist auch die Form der Präsentation ein Grund für das Zuschauerinteresse?

Grimm: Natürlich spielt es auch eine Rolle, dass wir die Heimspiele zu Veranstaltungen mit allem Drum und Dran machen. Wir haben das Glück, dass dies unsere Waldsporthalle zulässt. Zuletzt war ich bei unserem Ligakonkurrenten in Aachen, in einer solchen Halle wäre das alles nicht so gut möglich. Bei uns sind die Heimspiel-Abende so angelegt, dass die Zuschauer noch ein paar Stunden nach dem Spiel bleiben sollen. Und sie fühlen sich in dieser gemütlichen Atmosphäre auch wohl.

WZ: Wünschen Sie sich, dass die Borussia den Wiederaufstieg in die Regionalliga schafft?

Grimm: Früher waren diese Lokalduelle immer die Höhepunkte einer Saison, da war der ganze Handballkreis in der Halle. Wir vermissen die Derbys ein bisschen, und ich hoffe, dass es bald wieder einmal einen Regionalligisten aus Mönchengladbach gibt. Konkurrenz belebt das Geschäft.

WZ: Heute Abend spielt der TVK bei der SG Schalksmühle-Haver. Was rechnen Sie sich aus?

Grimm: Wir müssen konzentriert spielen und bei der SG Schalksmühle gewinnen. Wenn wir oben dran bleiben wollen, müssen wir dort bestehen und punkten.

HANDBALL-PARTY
WM-Knaller Ab 14.30 Uhr öffnen sich heute in der Jahnhalle die Tore: Der Handballkreis Mönchengladbach lädt zur großen Handballparty. Auf einer Großbildleinwand wird ab 16.30 Uhr der Hauptrunden-Knaller Deutschland - Frankreich übertragen.
Anschließend Nach dem Spiel wird kräftig gefeiert, ab 20 Uhr gibt es eine Travestie-Show und ab 21 Uhr beginnt die Handballdisco. Der Eintritt ist frei.