ISV fehlt die Konsequenz
Bericht aus der Ibbenbürener Volkszeitung zum Spiel gegen Korschenbroich
Wer den Unterschied zwischen einem Titelanwärter und einer Mannschaft auf einem Abstiegsplatz einmal so richtig deutlich vor Augen geführt haben wollte, der war am Samstagabend in der Ibbenbürener Halle Ost gut aufgehoben. Beim 19:28 gegen den TV Korschenbroich bekam Handball-Regionalligist ISV seine Grenzen deutlich aufgezeigt. "Wenn wir so eine Mannschaft schlagen wollen, dann muss bei uns einfach alles passen", fasste ISV-Trainer Holger Krimphove zusammen. Und das tat es eben nicht. "Korschenbroich hat ganz routiniert seinen Stiefel runtergespielt und sich keine Schwächen erlaubt", so Krimphove weiter. Seine Mannschaft indes sehr wohl.
Dabei spielten die Ibbenbürener auch gegen den Tabellenzweiten eigentlich gar nicht schlecht, vor allem in der ersten Halbzeit waren sie absolut ebenbürtig. Das war in erster Linie dadurch bedingt, dass die Abwehr um den Innenblock Dreiszis/Stöcker sehr sicher stand und auch Lars Paulsen eine gute Figur machte. Der viel gelobten TVK Rückraumzange von Walsem/Bernaus gelangen im ganzen Spiel lediglich zwei Treffer.
"Insgesamt sind 28 Gegentore gegen die Mannschaft nicht zu viel", so Krimphove. Dass die Ibbenbürener zur Pause dennoch 10:13 hinten lagen, hatten sie wieder einmal ihren eigenen Unzulänglichkeiten zuzuschreiben: mangelnde Disziplin und fehlende Cleverness. Von 7:7 zog der TVK auf 10:7 davon, weil sich Giedrius Cerniauskas und Sebastian Dreiszis zwei ebenso unnötige wie berechtigte Zeitstrafen einfingen, die dem TVK in die Karten spielten. Genau da sah Krimphove auch den Unterschied zu seiner Mannschaft. "Korschenbroich hat seine Chancen einfach konsequent ausgenutzt, wir nicht."
Das wurde dann besonders im zweiten Spielabschnitt deutlich. Die ISV hielt zunächst den Anschluss, doch als Robin Wunsch mit einem Siebenmeter an Matthias Thiemann scheiterte, riss der Faden im Spiel der Gastgeber vollends. Die Angriffsbemühungen wurden zusehends hektischer und daraus resultierend die Schüsse immer ungenauer. TVK-Keeper Marcel Leclaire hielt fast genauso viele Bälle, wie er passieren lassen musste. So boten sich für die Gäste immer wieder Gegenstoßgelegenheiten, die der TVK dazu nutzte, die ISV regelrecht auseinanderzunehmen. Von 13:16 auf 15:21 lautete die Dramaturgie des Spielfilms. Und das, obwohl der erste Rückraum der Gäste rein leistungsmäßig beinahe ein Totalausfall war. "Aber so ist das halt mit Korschenbroich", sagte Holger Krimphove. "Fallen drei aus, haben sie halt drei andere."
Die hat die ISV nicht. Umso schwerer wog es dann, dass Robin Wunsch nach einer Knöchelverletzung nur noch eingeschränkt spielfähig war. Fazit Krimphove: "Das hatte ich mir eigentlich anders vorgestellt."
Ibbenbürener SV: Paulsen (8 Paraden), Ostendorf (4 Paraden); Richter (1), J. Wiemann (2), Wunsch (1/1), Krimphove, Mateina (3), D. Wiesmann (5), Cerniauskas, Fütterer, Dreiszis (6/2), H. Stöcker (1).
TV Korschenbroich: Leclaire (15 Paraden), Thiemann (1 Parade); Schiewe (2), Deppisch (8), Kesilis, Schumacher (2), Bednarzik (2), Faltin (3), Spix (6), Bernau, Weber (1), Warneke (2), von Walsem (2).