Furcht vor der Spitze
Letzter Spieltag im Jahr 2006: Die Handbeller des TV Korschenbroich reisen nach Ibbenbüren

Vorbericht zum Spiel in Ibbenbüren aus der Rheinischen Post
von ANDREAS GRUHN

Es war der 22. Oktober, als die Moral vermeintlich einen großen Knacks erhielt. Es war das Spiel des TV Korschenbroich in Soest, es endete mit einer kaum zu erklärenden Niederlage. Da ließ sich nur schwer erahnen, dass zwei Monate später keiner mehr an so ein Spiel zurückdenkt. Seit diesem Spiel hat der TVK eine starke Serie in der Regionalliga hingelegt. Sechs Siege in sieben Spielen, darunter auch zwei Mal den jeweils aktuellen Tabellenführer geschlagen. Keine Frage, der TVK ist in der Saison so richtig angekommen und schickt sich am Wochenende an, erstmals (seit wann überhaupt?) Tabellenführer zu werden. "Ne, das ist nicht unseer Ziel. Wir wollen in Ibbenbüren nur unser Ding durchziehen, darauf konzentrieren wir uns", beschwichtigt Trainer Olaf Mast. Er ist nicht sehr scharf darauf, an der Spitze zu überwintern. Vielleicht aus Sorge vor den dann weiter wachsenden Erwartungen im Umfeld? Erstmal im Windschatten Nordhemmerns zu fahren, diese Rolle dürfte Mast eher zusagen.

Die Spannung halten
Den im Fanbus mitreisenden Korschenbroichern wird es herzlich egal sein. Hauptsche, der TVK setzt in Ibbenbüren die Serie staker Auftritte fort. Die Münsterländer machen in dieser Spielzeit ein ständiges Auf und Ab durch. "Es wird schwer, die Spannung nach dem Spitzenspiel gegen Nordhemmern aufrecht zu erhalten", weiß Mast. "Wir müssen uns konzentrieren und weiter arbeiten." Und das geht, eigentlich paradox, vielleicht besser ohne Tabellenführung.