HG Remscheid empfängt TV Korschenbroich

Vorbericht aus dem Remscheider General Anzeiger
von PETER KUHLENDAHL

Im Hauptberuf ist Jörg Müller in einem großen Autohaus in Solingen tätig. Derzeit könnte er sich neben dieser und seiner Trainertätigkeit bei der HG Remscheid aber auch als Baumeister versuchen. "Wir haben derzeit eine Reihe von Baustellen zu bearbeiten", so Müllers Einschätzung zum momentanen Zustand des Aufsteigers.

Baustelle I: Die Abwehr. "Wir haben vor dem Spiel in Uerdingen unser Hauptaugenmerk im Training darauf gelegt. Unter dem Strich hat man davon nichts gemerkt", so die Einschätzung Müllers, der also auch in den vergangenen Tagen daran weiter fleißig mit seinen Schützlingen gearbeitet hat.

Baustelle II: Der Angriff. "Da habe ich unsere Partie in Uerdingen noch einmal richtig unter die Lupe genommen. Aus dem gebundenen Spiel kommt viel zu wenig", musste Müller deshalb auch dort in dieser Woche ansetzen.

Baustelle III: Das Torhüterproblem. "Wir schauen uns in alle Richtungen um. Gespräche laufen", nennt Müller aber keine Namen. Bekanntlich steht die HGR nach dem Kreuzbandriss von Carsten Täubner derzeit mit nur einem Keeper da. "Man kann sich allerdings vorstellen, wie schwierig es ist, mitten in der Saison einen Torhüter loszueisen", will der HGR-Coach auch gar nicht an das Horrorszenario denken, falls Keeper Dominik Formella etwas passiert.

Ob nun vor der nächsten Partie des Aufsteigers eine der Baustellen halbwegs abgearbeitet ist, scheint zumindest fraglich. Entsprechend gedämpft ist der Optimismus, wenn es am Samstag (19.30 Uhr, Neuenkamp) gegen den TV Korschenbroich geht.

Nicht nur in Müllers Augen ist das Team vom Niederrhein der Favorit, wenn es um den Aufstieg in die 2. Bundesliga geht. Und die Ex-WTVer Matthias Deppisch, Dirk van Walsem, Lukas Schumacher sowie Keeper Marcel Leclaire und Mirko Bernau haben bereits reichlich Bundesligaluft geschnuppert.

"Wenn wir uns gegen die so viele Fehler erlauben wie in den letzten Spielen, wird es bitter", sagt Müller. Zumal Korschenbroich am vergangenen Spieltag beim 38:19 gegen den LTV Wuppertal einen Gala-Auftritt hingelegt hat. Müller: "Unsere Chance ist es, das Spiel möglichst lange offen zu halten. Dann könnte Korschenbroich unsicher werden, und die Angst vor weiteren negativen Schlagzeilen steigt."

Zumindest aus personeller Hinsicht gibt es - mit Ausnahme von Täubner - keine größeren Probleme. "Auch Tobias Uibel kommt immer besser in Schwung", freut sich Müller.