"Gejagte" haben es viel lieber ganz laut
TV Korschenbroich Tabellenführer - aber Fans zu "brav"
Das Ambiente war St. Martin angepasst, die Musik schon auf Karneval getrimmt. Doch trotz des 32:20-Sieges des TV Korschenbroich gegen Opladen und der Tabellenführung kam keine Stimmung auf.

Spielbericht TVK-Opladen aus Mönchenglabacher EXTRA-TIPP am Sonntag
von MICHAEL KÜPPERS

Korschenbroich. Olaf Mast, Trainer des Handball-Regionalligisten TV Korschenbroich, war nach dem Spiel gegen den Letzten TuS Opladen am Freitag Abend angefressen. "Man konnte unten auf der Bank eine Nadel fallen hören", sagte er, "die Stimmung war nicht so, wie wir es uns in eigener Halle wünschen." Ein Eindruck, der anschließend auch von seinen Spielern bestätigt wurde. Die uneinnehmbare "Festung Waldsporthalle" betätigte diesmal nicht den von den Gegnern so gefürchteten Ruf. Doch das hatte ganz andere Gründe: Gegen das grippegeplagte und völlig überforderte Schlusslicht war das Spiel zu schnell gelaufen. Schon nach zwölf Minuten stand`s 9:3, zur Pause 17:8. Zudem spielte der TVK trotz kaum vorhandener Gegenwehr der Opladener zu hektisch und ließ sich auch noch unnötig provozieren (Rote Karte gegen Daniel Spix). So sprang der Funke auch vom Feld nicht auf die Tribüne über. Der 32:20-Sieg war reine Pflichterfüllung nach dem großartigen Erfolg in Gladbeck. Wichtigste Erkenntnis für Olaf Mast: "Jeder hat seine Chance genutzt." Nach dem Wechsel ließ er Fabian Bednarzik (2 Tore), Sven Weber (freute sich über seine ersten beiden Treffer in dieser Saison) und Kai Faltin (4) spielen und schonte vor allem die Torjäger Dirk van Walsem und Mirko Bernau. Marcel Leclaire vertrat zudem Tobias Kokott im Tor souverän. Kokott fällt wegen eines Innenmeniskusrisses für die nächsten schweren Aufgaben aus. Für 24 Stunden war der TVK Tabellenführer. Der Trainer kann mit der Rolle des "Gejagten" angesichts der Freitagspartien gut leben: "Mancher Fan spricht dagegen immer noch lieber von Platz fünf. Vielleicht muss das Team da auch gegen schwächere Teams wie Opladen noch mehr "Überzeugungsarbeit" leisten. Beste Werfer. Kreisläufeer Nerijus Kesilis (7) und Rechtsaußen Mathias Deppisch (5).