Handball/Bayer: Es fehlten nur Sekunden

Mit dem Schlusspfiff kassieren die Bayer-Handballer den 30:30-Ausgleich im Spiel gegen den TV Korschenbroich. Torhüter Sven Bartmann übt Selbstkritik.

Uerdingen. Der SC Bayer Uerdingen mischt weiter in der Spitzengruppe der Handball-Regionalliga West mit. Auch der Aufstiegsaspirant TV Korschenbroich konnte die Uerdinger vor 300 Zuschauern in der Bayer-Sporthalle nicht in die Knie zwingen und kam erst in allerletzter Sekunde zu einem glücklichen 30:30 (17:14)-Remis. Korschenbroichs Ex-Bundesligaprofi Mirko Bernau traf mit einem Gewaltwurf über Uerdingens Keeper Sven Bartmann hinweg in die Maschen.
Zuvor hatte Bernau ein einziges Mal Jörg Förderer genarrt, der vergeblich versuchte, Bernau von den Beinen zu holen. Torhüter Sven Bartmann übte Selbstkritik: "Das letzte Tor geht eindeutig auf meine Kappe. Der Wurf war zu halten".

In der ersten Hälfte konnte sich bis zwei Minuten vor dem Abpfiff keine Mannschaft absetzen. Erst als der Ex-Oppumer Daniel Spix eine von sechs Korschenbroicher Zeitstrafen erhielt, nutzten die Uerdingen dies und erspielten sich eine drei-ToreFührung.

"Die Schiedsrichterleistung in der ersten Hälfte war schwach. Mit dem Punkt müssen wir zufrieden sein. Der Kräfteverschleiß bei uns wurde sichtbar, weil wir ständig einem Rückstand hinterher laufen mussten. Überrascht hat mich bei Uerdingen Stephan Liekenbrock", resümierte TVK-Trainer Olaf Mast.

Der 38-jährige Übungsleiter hatte allerdings die stärkste Phase seiner Mannschaft ausgeblendet. Denn zehn Minuten vor dem Abpfiff erhöhte Matthias Deppisch auf 26:24 (50.). Zuvor hatte Jörg Förderer mutterseelenallein vor dem Korschenbroicher Keeper Tobias Kokott den 25:25-Ausgleich vergeben, als er den Ball knallhart gegen die Unterkante der Latte hämmerte.

"Nach der zwei-Tore-Führung hätte Korschenbroich das Spiel entscheiden müssen. Doch wir haben gut gekämpft und Spieler ohne Nerven dabei, wie Thomas Pannen und vor allem Stephan Liekenbrock", freute sich Förderer.

Denn Uerdingen wandelte den Rückstand in eine erneute 27:26-Führung um. Nachdem Förderer 30 Sekunden vor dem Abpfiff die 30:29-Führung erzielt hatte, wechselte Mast zu Gunsten des Torhüters einen weiteren Feldspieler ein und erzwang letztlich mit dieser Maßnahme den Ausgleich.

"Wir haben uns mit Korschenbroich und Leichlingen gegen zwei Topmannschaften der Liga behauptet und besitzen mit 5:3 Punkten eine glänzende Ausgangsposition. Zu kritisieren bleibt der Beginn der zweiten Hälfte, als wir schlecht aus den Startblöcken gekommen sind. Das Unentschieden geht letztlich in Ordnung", resümierte Jörg Förderer.


02.10.06
Von Peter Schroers

Sport in Krefeld