Mit Kampf und Oberste zum Punkt 25.09.06 • HANDBALL-REGIONALLIGA Korschenbroich - Schalksmühle 30:30
Von Thomas Machatzke
KORSCHENBROICH · Die Ausbeute war die gleiche: Während Olaf Mast aber schwer zerknirscht die Pressekonferenz über sich ergehen ließ, plauderte Mathias Grasediek gut gelaunt und hätte am liebsten gar nicht aufgehört. Beim 30:30 (12:17) hatte sein Team beim Regionalliga-Topfavoriten TV Korschenbroich überraschend einen Zähler entführt. Völlig verdient und mit einer Leistung, die kämpferisch tadellos, ansonsten aber in manchen Bereichen längst nicht optimal war. "Wenn man so viele Fehler macht und doch einen Punkt holt, muss man zufrieden sein", schmunzelte Grasediek, "Marc Oberste hat sehr gut gespielt, auf denen anderen Rückraum-Positionen aber waren wir zu schwach, um hier zu gewinnen."
Die unheimlich intensiv geführte Partie durfte in vier Teile aufgesplittet werden: Dem Abtasten zu Beginn, als die SG stark deckte, aber offensiv nicht effektiv war (7:6, 18.), folgten elf Minuten, in denen der TVK zeigte, weshalb er ein Zweitliga-Anwärter ist. Mit dem alles überragenden Bernau und Schiewe, die vorher pausiert hatten, spielten die Gastgeber die SG nun schwindelig. Keeper Leclaire trumpfte auf. Beim 17:11 (29.) setzte niemand in der bestens gefüllten Halle mehr einen Cent auf die SG.
Die Aufholjagd der SG aber begann noch vor der Pause. Schiewe, Spix und Keselis holten sich binnen 30 Sekunden drei Zeitstrafen ab. Die SG verkürzte auf 17:12 und kam direkt nach dem Wechsel in dreifacher Überzahl mit offener Abwehr auf 18:16 heran. Die Partie war wieder offen, zumal der TVK, der sich schon sicher gewähnt hatte, nun zu schwimmen begann. Leclaire offenbarte einen echten Oberste-Komplex und durfte bald für Kokott Platz machen. Danach ging es für den Gast in der Offensive, in der Voss, Wolf und Herzog Totalausfälle waren, nicht mehr so leicht - allerdings fand die Defensive, in der nun Lueg gegen Bernau deckte, trotz der roten Karte gegen Bratzke (36., dritte Zeitstrafe) wieder mehr Stabilität.
Es war nun ein reines Kampfspiel. Sehr eng, so wie es sich der Gast erhofft hatte. Der TVK verkrampfte, machte aus seinen Möglichkeiten zu wenig und schenkte in Überzahl die mühsam erarbeitete 27:24-Führung (53.) wieder her. Beim 27:27 von Ebbinghaus (55.) war die SG im Spiel, führte in der Folge 29:28 und 30:29. Dem finalen Ausgleich von Bernau folgte ein Herzog-Fehlversuch und ein Derksen-Lattentreffer in der letzten Sekunde im Nachwurf. Fast noch ein sensationeller Sieg, aber nur fast.
Grasediek sah es sogar positiv. "Ich bin eigentlich ganz froh, dass es ein Unentschieden geworden ist", sagte er, "so heben Jungs wenigstens nicht ab." So war der eine Trainer zufrieden, der andere hingegen "furchtbar enttäuscht". "Wenn ich an die Leistung meiner Mannschaft am Mittwoch in Düsseldorf denke", schüttelte Olaf Mast bei der Pressekonferenz den Kopf, "das sind zwei Welten, die aufeinander prallen."
Quelle: Lüdenscheider Nachrichten/Allgemeiner Anzeiger auf http://www.sgsh.de - dem Online-Magazin der SG Schalksmühle/Halver
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