Erster Flecken auf der weißen Tusem-Weste
Beim 28:28 in Korschenbroich gibt der Zweitliga-Aufsteiger den ersten Punkt ab
HANDBALL REGIONALLIGA Korschenbroich Tusem 28:28 Tusem: Tihanovs, P. Busjan - Dragunski (9/1), Klesniks (7/3), Sharnikau (4), Casanova (3), F. Busjan (1), Schütte (3), C. Kalinowski, Reiners, Schult (1), B. Kalinowski.
Spielfilm: 1:4 (5.), 2:7 (9.), 8:10 (20.), 13:13 (28.), 14:14 (Halbzeit), 17:21 (40.), 22:21 (50.), 26:28 (58.), 28:28.
Den Tusem hat es drei Spieltage vor dem Saisonende doch noch erwischt: Der seit langem als Zweitliga-Aufsteiger feststehende Regionalligameister gab beim 28:28 (14:14) in der Auswärtspartie gegen den Tabellendritten TV Korschenbroich den allerersten Punkt ab. Dieser Flecken auf der bislang blütenweißen Tusem-Weste ärgerte die Spieler und Verantwortlichen schon ein wenig. "Unsere Jungs gingen nachher geknickt vom Spielfeld", sagte Tusem-Teamsprecher Jens Wachowitz. Gleichzeitig feierten die Gastgeber derart ausgelassen, als ob sie soeben aufgestiegen wären.
Der Tusem war ohne Torwarts Mareks Skabeikis nach Korschenbroich gereist. Der Lette hatte sich einen Meniskusschaden im Knie zugezogen. Ihm droht nun ein Athroskopie und damit das vorzeitige Saisonende. Seinen Platz nahm Philipp Busjan ein.
Im Tor stand Helmuts Tihanovs. Und die Kritik, die in der Vorwoche wegen seiner und Skabeikis´ Leistung im Rheinhausen-Spiel laut geworden war, zeigte Wirkung. Tihanovs war stärkster Essener auf dem Feld, zeigte allein in der ersten Hälfte zwölf tolle Paraden. Auch deshalb lag der Tusem phasenweise mit fünf Treffern in Führung (7:2). In der mit über 1000 Zuschauern restlos ausverkauften TV-Halle verloren die Essener danach aber ein wenig den Faden. Der Gastgeber kam heran und glich kurz vor der Pause sogar erstmals aus. "Dennoch blieb es meistens fair", sagte Wachowitz. "Erst in den Endphase wurde es etwas giftiger."
Zwei Minuten vor dem Ende lag der Tusem mit 28:26 vorn, hatte sogar Ballbesitz. Casanova traf den Pfosten. Beim Gegenstoß soll er einen TV-Akteur gefoult haben. Und kassierte eine Zeitstrafe. "Das war eher ein Stürmerfoul", so Wachowitz. Die Gastgeber verkürzten auf 27:28. Danach soll Dragunski den Ball nach einem Pfiff noch aufs Tor geworfen haben. Wieder "zwei Minuten" gegen den Tusem. Und in zweifacher Überzahl glückte den Korschenbroichern der Ausgleich. "Wir haben den Punkt immerhin gegen ein Top-Team abgegeben", sagte Wachowitz. tric
WAZ Online 01.05.2006