Revanchegelüste
Bericht aus der Westdeutsche Allgemeine - Ausgabe Diusburg
von Marc Kuhlmann
OSC Rheinhausen möchte sich heute Abend beim TV Korschenbroich für die deftige 18:30-Pleite aus dem Hinspiel rehabilitieren. Der Gastgeber jedoch hat derzeit einen Lauf
HANDBALL REGIONALLIGA "Hervorragendes Potenzial. Sicher im Abschluss. Den Gegner klar beherrscht." Wenn man Uwe Steinbrink, Coach des Handball-Regionalligisten OSC Rheinhausen, auf den heutigen Gegner anspricht, ringt er förmlich nach Superlativen.
Und der Respekt des Übungsleiters vor dem TV Korschenbroich ist durchaus berechtigt. Mit 2:12-Punkten in die Saison gestartet, legte das Team von Trainer und Ex-OSCer Olaf Mast einen wahren Sturmlauf gen Tabellenspitze hin. Mittlerweile ist die Mannschaft auf dem dritten Tabellenplatz angekommen und feierte zuletzt neun Siege in Serie.
Erst am letzten Wochenende geriet der Motor der Korschenbroicher ins Stottern. Mit 27:28 unterlag der heutige OSC-Gastgeber bei Bayer Uerdingen. "Eigentlich unfassbar", so Steinbrink, "Ich habe das Spiel gesehen, und sie haben zwischendurch mit 15:7 klar geführt und den Gegner dominiert." Doch dann machte der Nachbar aus Uerdingen dem OSC vor, wie man den TV Korschenbroich knacken kann. "Sie haben im Gefühl des sicheren Siegers überheblich gespielt. Das wird in unserer Regionalliga ganz schnell bestraft", so Steinbrink, der heute hinter vielen Spielern noch ein Fragezeichen machen muss. Die Einsätze von Fabian Schneider (Wasser im Gelenk), Matthias Puhle (Schienbeinprellung) und Ralf Gangelhoff (Zerrung) sind noch nicht in trockenen Tüchern. "Das sind aber alle drei harte Hunde, ich könnte mir vorstellen, dass es für einen Einsatz reicht", so der Trainer.
Besonders motiviert wird Pascal Schiewe in die Begegnung gehen. Der Spielmacher verlässt den OSC am Saisonende und wird dann für den TV Korschenbroich die Fäden ziehen. Der Tabellendritte ist in der Regionalliga das Team der Rückrunde, unterlag sonst nur Klassenprimus TuSEM Essen. Mit Mirko Bernau hat man einen Ex-Nationalspieler unter Vertrag. Auch die beiden starken Litauer im Team sind mittlerweile bestens integriert. Dennoch hegt der OSC Revanchegelüste. Denn nach dem Hinspiel starteten die Korschenbroicher ihre Positivserie, die Linksrheiner hingegen erlitten nach der Heimpleite ein wenig Schiffbruch.