Beim TVK stimmt die Richtung

Bericht aus der Rheinischen Post vom 20.02.06
von Frank Nattermann

Nicht nur auf der Punkteseite des Tabellenkontos hat sich bei den Handballern vom TV Korschenbroich nach 14:2 Zählern einiges geändert. Auch die Zuschauerzahlen gingen weiter in die Höhe. Das 38:28 gegen den MTV Dinslaken wollten 800 Besucher sehen - das sind mindestens 700 zahlende Zuschauer, die die kasse richtig klingeln lassen.
Eintrittsgelder bringen viel
"Es ist schon so, dass Eintrittsgelder und Bewirtung mittlerweile einen ganz erheblichen Posten auf der Einnahmenseite ausmachen. Diese Einnahmen liegen über denen unseres Hauptsponsors", freute sich Fördervereins-Chef Jupp Grimm.
Außer den Lions und der Borussia hat niemand im weiten Umkreis soviele Fans. Während die übrigen Handballklubs mit weniger Besuchern auskommen müssen, als die Korschenbroicher Dauerkarten verkauft haben, stellen sich viele neidisch die Frage, warum ausgerechnet "die und wir nicht". Mit dem Bau der neuen Sporthalle fing in Korschenbroich eigentlich alles an. Die nämlich sollte nur für 300 Besucher Platz haben. Eigentlich fast genug, denn im früheren Hallensportzentrum kamen nur zu Derbys mit den Gladbachern mehr Zuschauer. Die Handballabteilung ergriff die Initiative, baute aus Eigenmitteln, TVK-Geldern und über Sponsoring der Hannen Brauerei die damals 180 000 D-Mark teure ausfahrbare Tribüne. Jetzt passen fast 1000 Besucher in die Halle hinein.
Nicht Schluss mit Schlusspfiff
Und: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. "Mittlerweile ist der Freitag ein gesellschaftliches Erlebnis und Ereignis", sagte Grimm stolz und verwies auf die exklusive Bewirtung: "Mit dem Schlusspfiff ist einfach nicht Schluss. Da wird die Partie nochmal auf Leinwand gezeigt und diskutiert."
Der Rahmen für die Zweite Liga scheint auch bei weit weniger als 200 000 Euro Etat perfekt gesteckt, vor allem weil der TVK durch seine intensive Jugendarbeit auch bald vom eigenen Nachwuchs profitieren will. Investitionen in Dirk van Walsem (Leichlingen) und Pascal Schiewe (Osc Rheinhausen) - beide spielen neben Warncke, Deppisch und Schumacher in der Auswahl der Sporthochschulmannschaft - sollen die Korschenbroicher nächstes Jahr nach vorne bringen. Rang drei ist schon jetzt greifbar nahe.