Litauische Leckerbissen

Neuss-Grevenbroicher Zeitung
von Tobias Käufer

Die Regionalliga-Handballer des TV Korschenbroich entwickeln sich immer mehr zur Mannschaft der Stunde: Gestern Abend gab es in der mit 700 Zuschauern einmal mehr bei einem Freitag-Spiel ausverkauften Waldsporthalle einen hart erkämpften, aber auch verdienten 28:27-Heimsieg (Halbzeit 13:13) gegen eine zumindest nach Minuspunkten als Tabellendritte angereiste Eintracht aus Hagen.
Vor allem das litauische Gespann Nerijus Kesilis und Ramunas Kaldendauskas glänzte dabei mit einigen handballerischen Leckerbissen, die Rechtsaußen Matthias Deppisch mit seinen sehenswerten Treffern noch verfeinerte.
Die am Ende hochklassige, weil sehr engagiert geführte Partie begann für die Gastgeber zäh: In den ersten 15 Minuten hatten bereits Lars Diete, Mirko Bernau und Kai Faltin drei Siebenmeter vergeben – überhaupt war Hagens Keeper Björn Minzlaff in seine kurzen Hosen glänzend aufgelegt. Doch der TVK fand an diesem Abend vor allem über den Kampf zurück ins Spiel: Vier blitzsaubere Treffer von Kaldendauskas in Folge hielten den TVK im Spiel und als Deppisch praktisch mit dem Schlusspfiff von der Außenlinie einen Abpraller aufnahm und zum 13:13 verwandelte, war klar, dass diese Partie einen dramatischen Verlauf nehmen sollte.
Landsmann Kesilis machte den „litauischen Abend“ perfekt, glänzte im zweiten Durchgang als Anspieler, Siebenmeterschütze und aggressiver Deckungsspieler.
Richtig spannend wurde es in den Schlussminuten als Tobias Kokott zunächst gegen Katsigiannis einen Siebenmeter hielt und im Gegenzug ein in der Schlussphase nervenstarker Mirko Bernau auf 26:23 (56.) erhöhte. Da schien die Partie für den TVK bereits entschieden. Doch erneut waren es die Paraden von Hagens Minzlaff, die seine Mannschaft zurück ins Spiel brachten und als Stefan Krebietke (59:20.) sogar der 27:27-Ausgleichstreffer gelang, schien der sicher geglaubte Sieg wieder dahin. Doch dann spielte Bernau seine ganze Routine aus: Zunächst tankte sich der Ex-Nationalspieler zum 28:27 (59:49) durch, ehe Bernau anschließend durch ein taktisches Foul auch noch den Ausgleich verhinderte und sich die Freude bei der anschließenden Zwei-Minuten-Strafe durchaus anmerken ließ. Der TVK baute seine Serie auf damit 16:6 Punkte aus. Coach Mast kommentierte: „Wir haben uns das Leben angesichts vier vergebener Siebenmeter selbst schwer gemacht. Aber trotzdem ein Kompliment an die Mannschaft.“