Grasediek schließt Bangemachen aus
[09.01.06] "Bangemachen gibt es nicht", möchte Mathias Grasediek nach der Heimniederlage gegen Korschenbroich nun keine Schwarzmalerei forcieren: Aus der Schlappe lernen und für die nächste Aufgabe die Fehler ausmerzen.
Dabei gibt es allerdings für das Gastspiel bei Unitas Haan noch eine große Unbekannte. Der Einsatz von Spielmachher Carsten Lueg ist unklar. In der 33. Minute musste Lueg gegen Korschenbroich mit Wadenproblemen passen. Direkt nach dem Abpfiff konnte Lueg schon wieder Lächeln und beschwichtigte. Am Montag stellte Lueg im Telefonat mit Grasediek schon fest, dass nichts gerissen sei und "alles nicht so schlimm sei."
"Tja, Luge ist ein super Arzt, doch seine Eigendiaknostik ist immer sehr von der Hoffnung geprägt", musste Grase-diek schmunzeln und will bei der Beurteilung erst einmal ein paar Tage vergehen lassen. Wie wichtig der Einsatz von Lueg in Haan wäre, ist unumstritten. Doch falscher Ehrgeiz könnte auch fatale Folgen für die Saison haben.
Derweil wird es in dieser Woche nochmals interne Analysen zur Korschenbroich-Niederlage geben: "Keine Sperren, kein Rücklaufverhalten, ein starker Gegner und ein excellenter Schlussmann." Ein Ausrutscher, aber kein Beinbruch in den Augen des Trainers: "Diese Partie gehört in einen Topf mit den Spielen in Uerdingen und Ibbenbüren."
Für Grasediek war der dritte Platz nach der Hinrunde ohnehin das Optimum. Die Ausnahmemannschaften Essen und Leichlingen müssen in jeder Beurteilung ausgeklammert werden - weil Ausnahmemannschaften. "Ibbenbüren, Korschenbroich, auch Hagen und Gladbeck gehören viel eher zu den Verfolgern als wir", räumt der SG-Verantwortliche ein.
Obacht ist angesagt, dass die Rückrunde nicht noch Auswirkungen zum Tabellenende hat. Aber richtige Sorgen macht sich in Schalksmühle-Halver wohl kaum jemand. Allerdings könnte es sein, dass die Zielsetzung, Freiräume für die Zweite zu schaffen, neu angedacht werden muss. Fällt Lueg aus, müssten Turck und DeLiello wieder zurück in den Regionalliga-Kader.
Am Samstag steht nunmehr die Reise zu Unitas Haan an. Was auf den ersten Blick auf die Tabelle einfach aussieht, wirft bei genauerem Hinschauen Fragezeichen auf. "In Haan geht es um alles. Dort soll eine Krisensitzung nach dem anderen stattfinden. Deshalb ist die Situation schwer einzuschätzen. Haan wird personell bestimmt noch nachlegen", so Grase-diek. Der Trainer des Tabellendrittletzten war am Samstag zur Beobachtung am Löh.
Von Ronald Pfaff
Zum Foto: "Nicht so schlimm, es ist nichts gerissen", lautet die Eigendiagnose von Carsten Lueg nach seinen Wadenproblemen. (WR-Bild: Pfaff)
Quelle: Westfälische Rundschau Meinerzhagen