erstellt am: 02.04.2009
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Der erste MatchballWill mit dem TV Korschenbroich den Dormagener Rekord aus
der Saison 2001/2002 knacken: Marcel Görden peilt mit dem
TVK 60:0 Punkte an. Foto: T. Käufer
VON TOBIAS KÄUFER - zuletzt aktualisiert: 02.04.2009 - 21:30
Gleich der erste Matchball soll sitzen: Läuft alles nach Plan, liegen sich am Samstag die bislang unbesiegten Regionalliga-Handballer des TV Korschenbroich gegen 20.35 Uhr in den Armen und lassen die Sektkorken fliegen. Ein Sieg beim TuS Spenge und die sofortige Rückkehr in die Zweite Handball-Bundesliga wäre endgültig perfekt, alle theoretischen Zweifel beiseite gewischt. „Halt“, sagt Trainer Khalid Khan. „So einfach wird das sicher nicht werden.“ Im Gegenteil, der mittlerweile erfolgreichste Korschenbroicher Trainer der Vereinsgeschichte glaubt nicht an einen Spaziergang in Ostwestfalen. „Das wird vor allem vom Kopf her ein schwieriges Spiel. Jeder erwartet von uns einen klaren Sieg, aber da hat Spenge auch noch ein Wörtchen mitzureden.“
Und außerdem befürchtet Khan auch noch den Feind im eigenen Kopf: „Wenn du gerade erst so ein Spitzenspiel gewonnen hast, ist die Gefahr groß, dass es einen Spannungsabfall gibt. Wenn wir am Samstag nicht voll auf der Höhe sind, werden wir unser blaues Wunder erleben.“ Doch bislang hat die so erfolgreiche Mannschaft ihren Trainer nie im Stich gelassen. 24 Spiele, 24 Siege - längst hoffen die Fans auf eine „perfekte“ Saison ohne Niederlage. Die eigene Bestmarke aus dem Aufstiegsjahr 2006/07 (46:14 Zähler) ist längst verbessert, egal wie die restlichen Spiele ausgehen.
Doch stattdessen haben die Korschenbroicher zwei andere Rekordserien im Visier: TuSEM Essen gelang in der Saison 2005/2006 (17 Vereine) mit 63:1 Punkten der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Nur der TVK konnte dem Ex-Bundesligisten damals in der Waldsporthalle einen Zähler entreißen. Der TSV Bayer Dormagen war in der Spielzeit 2001/2002 mit 60:0 Punkten Maß aller Dinge. Diese Marke reizt auch Khan ungemein: „Schließlich war ich damals dabei“, blickt der TVK-Coach mit einem Augenzwinkern auf seine Zeit als Dormagener Co-Trainer zurück. Er hat sich bereits in Sachen Torverhältnis schlau gemacht: Der TSV wurde mit 924:615 Treffern (plus 309) Westdeutscher Meister, der TVK hat derzeit ein Trefferkonto von 923:675 (plus 248).
Torjäger David Breuer kündigte jedenfalls schon einmal an, dass er und seine Teamkollegen, die „Saison bis zum Ende durchziehen“ wollen. Das verheißt für die bislang chancenlose Konkurrenz nichts Gutes. Und trotzdem warnt Khan vor dem Zweitliga-Mitabsteiger aus Spenge, dessen Saison bislang enttäuschend verlief: „Das ist eine gut besetzte Mannschaft, die körperlich stark ist. Die sind heiß drauf, doch noch einmal ein Highlight zu setzen.“ Für Spenges Trainer Gennadij Chalepo ist das Gastspiel das TVK das „einfachste Heimspiel“ des Jahres, weil die Favoritenrolle klar verteilt ist. Spenge hofft noch einmal auf ein volles Haus und eine dicke Überraschung.
Deswegen haben die Korschenbroicher - zumindest offiziell - keinerlei Planungen für den Fall des Falles vorgenommen. Nicht einmal einen Fanbus setzt der Verein zum vielleicht historischen Abend im Schulzentrum Spenge an der Immanuel-Kant-Straße 2 ein. Gefeiert werden soll stattdessen am Gründonnerstag im nachgeholten Heimspiel gegen den TuS Ferndorf in der Krefelder Glockenspitzhalle.
Derweil gehen die Personalplanungen beim TVK weiter: Am Donnerstag Abend verlängerte Torhüter Marcel Leclaire seinen Vertrag mit dem Regionalliga-Spitzenreiter um weitere zwei Jahre.
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