Halle verzweifelt gesucht

INTERVIEW Nach dem Wasserrohrbruch in der Wald Sporthalle hat der TV Korschenbroich noch keine neue Heimspielstätte gefunden. Trainer Khalid Khan zur aktuellen Situation beim Handball-Regionalligisten.

VON DAVID BEINEKE

Vorgestern musste der TV Korschenbroich die Hiobsbotschaft verkraften, dass er sich für die restliche Saison in der Handball-Regionalliga eine neue Heimstatt suchen muss, weil die durch einen Wasserrohrbruch verursachten Schäden in der Waldsporthalle gravierender sind als angenommen (die NGZ berichtete). Inzwischen hat sich auch Bürgermeister Heinz Josef Dick mit einer Anfrage beim Krefelder Sportdezernenten eingeschaltet, um eine adäquate Spielstätte für das sportliche Aushängeschild der Stadt zu finden. Über die aktuelle Situation und etwaige Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit seines Teams sprach NGZ-Sportredakteur David Beineke mit TVK-Coach Khalid Khan.

Herr Khan, als Ausweichquartier für die Heimspiele ist jetzt die Glockenspitzhalle in Krefeld im Gespräch, Könnten Sie damit leben?

Khalid Khan Es gibt verschiedene Kontakte. Wir werden erst vermelden, wo wir künftig spielen, wenn alles perfekt ist. Eines zeigt die aktuelle Problematik aber ganz deutlich: Die Hallensituation im Rhein-Kreis Neuss ist ungenügend. Entweder die Hallen sind zu groß für uns oder zu klein. Die Waldsporthalle ist genau richtig für unsere Ansprüche, aber diese Kategorie gibt es eben nur ein einziges Mal. Ich denke, die in der Diskussion stehende Multifunktionshalle würde dem Kreis sehr gut zu Gesicht stehen.

Immerhin haben Sie die Zusage, dass der Trainingsbetrieb ab der nächsten Woche in anderen Korschenbroicher Hallen gesichert ist.

Khan Ich hoffe, dass auch alles so umgesetzt wird. Bislang wurde nur darüber gesprochen, einen schriftlichen Plan habe ich noch nicht, welche Zeiten mir wo zur Verfügung stehen. Dementsprechend kann ich auch noch nicht sagen, in welcher Quantität und Qualität wir nächste Woche trainieren können.

Welche Einschränkungen gab es und wie haben Sie sich bislang beholfen?

Khan Wir konnten zwei Mal nicht trainieren und unser für vergangenen Samstag angesetztes Heimspiel gegen den TuS Ferndorf ist bekanntlich ausgefallen. Derzeit trainieren wir jeden Tag woanders, mal im Kölner Raum, mal in Dormagen. Etwas Gutes hat das Ganze aber auch: Wir lernen die Region besser kennen. Aber Spaß beiseite. Wir versuchen, das Beste aus der aktuellen Situation zu machen und konzentrieren uns voll auf unser nächstes Auswärtsspiel am Sonntag beim SC Rheinhausen.

Das nächste Spiel vor eigenem Publikum kommt aber bestimmt. Wie wirkt sich eine fremde Halle auf den Heimvorteil aus?

Khan Das kann ich im Vorfeld nur ganz schwer sagen, weil ich eine solche Erfahrung zum Glück bislang noch nicht gemacht habe. Aber der . absolute Heimvorteil dürfte schon weg sein. Egal, wo wir dann letztlich unterkommen. Da kann ich unsere Gegner allerdings nicht beruhigen, denn auswärts haben wir im bisherigen Saisonverlauf die deutlich besseren und konstanteren Leistungen gebracht. Wir betrachten das Ganze als neue Prüfung.

Ihr Vorsprung als Tabellenführer ist riesig. Machen Sie sich wirklich noch Sorgen um den Titel?

Khan Fakt ist: Wir haben noch fünf Heim-, sechs Auswärtsspiele und einen Vorsprung. Ob der riesig ist, lasse ich mal dahingestellt. Alles andere interessiert mich nicht. Aber wir sind uns bewusst, dass alles passieren kann. Unser Vorteil ist aber, dass wir alles in eigener Hand haben.

Wann haben Sie Klarheit in Sachen neuer Heimstätte?

Khan Wir müssen noch diese Woche Klarheit haben. Schließlich liegt viel Arbeit vor uns, gegebenenfalls neue Termine für die Heimspiele abzustimmen.

geOCRt 19.o2.09, 10:00