Ohne Trainer kein Betriebsunfall

Weil er sich im Spiel gegen Spenge mit den Schiedsrichtern anlegte, wurde Khalid Khan für zwei Spiele gesperrt. Der TVK-Trainer hofft, dass dies morgen in Gladbeck ohne Folgen bleibt.
VON VOLKER KOCH

Wenn der TV Korschenbroich morgen um 19.30 Uhr in die Riesener-Sporthalle an der Schützenstraße in Gladbeck einläuft, wird einer beim Spitzenreiter der Handball-Regionalliga West nicht dabei sein: Trainer Khalid Khan bekam vom Westdeutschen Handballverband für seine Rote Karte aus dem Heimspiel gegen den TuS Spenge am vergangenen Samstag zwei Spiele Sperre aufgebrummt. Weil er den Unparteiischen nach einer gegen ihn ausgesprochenen Zeitstrafe gesagt hatte „darüber reden wir nach dem Spiel", fühlten sich Marco Kolski und Johannes Schroers laut Spielbericht von ihm „bedroht".

Khan möchte das Geschehen nicht weiter kommentieren, will auch nicht weiteres Öl ins Feuer gießen, etwa, in dem er von der Tribüne aus das Coaching übernimmt. „Ich werde natürlich dabei sein, aber mich tunlichst zurückhalten", kündigt er für die beiden Aufgaben beim TV Gladbeck und eine Woche später zu Hause gegen Bayer Uerdingen an. Dumm nur, dass Co-Trainer Kelvin Tacke in beiden Partien verhindert ist, weil der Pulheimer SC, bei dem er gleichzeitig als Cheftrainer Verantwortung trägt, zur gleichen Zeit spielt.

Deshalb wird Carsten Hirschfelder, eigentlich Trainer der Korschenbroicher Zweitvertretung, morgen die Reise nach Gladbeck mitmachen. „Er genießt mein volles Vertrauen, wir haben in der vergangenen Zweitliga-Saison auch schon Spiele gemeinsam gecoacht", sagt Khan über den ehemaligen Abwehrspezialisten mit Zweitliga-Erfahrung. Hirschfelder wird morgen wohl vor allem eins müssen: Die Korschenbroicher zu Konzentration und Einsatz auffordern. „Wir müssen den Kampf annehmen", fordert Khan, „und das über die vollen sechzig Minuten." Schließlich erwartet er einen Gastgeber, der „mit dem Rücken zur Wand steht", sagt er mit Blick auf die seit fünf Spieltagen in Folge sieglosen Schützlinge seines Gladbecker Kollegen Thomas Molsner. Für den VfL wird angesichts von 7:15 Punkten die Lage in der Tat brenzlig, denn bis zum Jahresende treffen die Gladbecker nur noch auf Spitzenteams der Liga: Nach dem Tabellenführer warten TuS Spenge, TuS Niederwermelskirchen, Bayer Uerdingen und Eintracht Hagen auf sie. Da käme ein Erfolg über die bislang einzig noch verlustpunktfreien Korschenbroicher schon einem Befreiungsschlag gleich. „Wir werden uns gut vorbereiten, denn wir wissen, was uns erwartet", stellt Khan deshalb klar. Bei dieser Vorbereitung musste er unter der Woche auf Rechtsaußen Mathias Deppisch verzichten, der einen grippalen Infekt mit sich herumschleppt. „Sein Einsatz ist höchst fraglich", sagt der Trainer - das wäre die Chance für Neuzugang Christopher Bath, auf mehr Einsatzzeiten zu kommen. Für einen Akteur auf Seiten der Gastgeber stellt die morgige Partie eine besondere dar: Tobias Kokott hütete bis zum Sommer das Tor des TV Korschenbroich, bevor er zu seinem Stammverein nach Gladbeck zurückkehrte. „Natürlich kennt er uns gut, aber wir ihn auch", sieht Khan Vor- und Nachteile ausgeglichen.


Scan des Originalartikels v. 21.11.08