Nein, sagt Khalid Khan, eine Kaffeefahrt ins nordhessische Bergland will der TV Korschenbroich nicht unternehmen am Samstagnachmittag. „Wir wollen sagen, dass wir trotz des Abstiegs eine gute Visitenkarte abgegeben haben in der Zweiten Liga. Und dazu gehört auch, sich im letzten Spiel ordentlich zu verabschieden“, sagt der Trainer mit Blick auf die letzte Partie am Samstag (18 Uhr, Kreissporthalle Gensungen) bei der HSG Gensungen/Felsberg.
In der „Hölle Nord“, die angesichts von nur acht Siegen in 16 Heimspielen längst ihren Schrecken verloren hat, geht dabei eine Ära zu Ende: Mit elf Spielzeiten gehört die HSG zu den Klubs mit der längsten Verweildauer in der Zweiten Liga Süd - nur EHV Aue (15) und TSG Friesenheim (13) haben mehr vorzuweisen. „Die Gensunger werden im letzten Heimspiel noch einmal alles versuchen, ihre letzten zwei Zweitliga-Punkte zu holen“, ist Khan überzeugt. Doch selbst mit einem Sieg kann sich das Schlusslicht nicht mehr am TV Korschenbroich vorbeischieben. Was ohnehin nur Prestigewert hätte. Hoffnungen, vielleicht aufgrund eines freiwilligen Rückzugs eines Konkurrenten noch auf den Relegationsplatz vorzurüclen, macht sich Khan keine: „Daran verschwenden wir keinen Gedanken.“ Zumal ein solches Szenario tatsächlich nur dann greifen würde, wenn eine Mannschaft freiwillig zurückzieht. Erhält ein Klub am 15. Mai keine Lizenz, gilt er als zusätzlicher Absteiger, darf in diesem Fall auch nicht in der Regionalliga antreten, sondern wird in die Oberliga zurückgestuft.
Um so mehr macht sich Khan bereits Gedanken über die Zukunft. Und da hat es ihn gefreut, wie sich seine Schützlinge am Dienstagabend im ersten Training nach dem feststehenden Abstieg reingehängt haben: „Ich war begeistert vom Training“, sagt Khan, der auch die Leistung am Samstag als „Fingerzeig für die nächste Saison“ ansieht. Das um so mehr, als sich trotz des schon feststehenden Abstiegs ein kompletter Fanbus aus Korschenbroich nach Gensungen aufmacht.
„Allein deshalb haben sich die Jungs vorgenommen, noch mal ein gutes Spiel zu zeigen“, sagt der TVK-Trainer. Der dabei weiterhin auf die Langzeitverletzten Mathias Deppisch, Dennis Marquardt und Lukas Esser verzichten muss und deshalb hofft, dass die Finalpartie ohne weitere Verletzungen über die Bühne geht. „Die sind leichter zu vermeiden, wenn man die richtige Körperspannung hat“, weiß der Handball-Lehrer und Physiotherapeut - ein weiterer Grund, weshalb seine Schützlinge die Partie nicht allzu locker angehen sollten. Ungeachtet dessen möchte er „allen, die noch spielen können“ im letzten Spiel noch einmal Spielanteile geben.
Während der TVK und Gensungen als Absteiger feststehen, kämpfen EHV Aue (27:39, gegen Hüttenberg), TSG Münster (26:40, gegen Düsseldorf), Concordia Delitzsch (25:41, gegen Eisenach) und HG Oftersheim/Schwetzingen (25:41, in Coburg) noch um den 16. Tabellenplatz, der in die Relegation führt.
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