INTERVIEW
Den Schalter umlegen

(-tobi) Der erste Schock ist überwunden, jetzt beginnen beim Zweitliga-Absteiger TV Korschenbroich die Aufräumarbeiten. NGZ-Mitarbeiter Tobias Käufer sprach mit TVK-Trainer Khalid Khan über die aktuelle Situation und einen neuen Anlauf in der Handball-Regionalliga.

Herr Khan, warum hat es zum Klassenerhalt nicht gereicht?
Khalid Khan Ich muss der Mannschaft ein dickes Kompliment machen. Sie hat trotz der scheinbar aussichtslosen Lage im November noch einmal alles gegeben. Die Ausfälle von Dennis Marquardt und Mathias Deppisch gegen Ende der Saison waren dauerhaft für uns nicht mehr zu kompensieren. Wobei vor allem Fabian Bednarzik, den ich ins kalte Wasser geworfen habe, seine Aufgabe mehr als ordentlich erfüllt hat. Trotzdem haben wir eine tolle Rückserie gespielt. Wir haben alles aus uns rausgeholt, leider hat es am Ende nicht gereicht. Dennoch können Mannschaft, Verein und Umfeld hoch erhobenen Hauptes den Weg in die Regionalliga antreten.

Die Mannschaft bleibt weitgehend zusammen. Jetzt ist der TVK der große Favorit in der neuen Regionalliga-Saison.
Khan Sicher gehören wir zum Kreis derer, die oben mitspielen können. Aber dafür müssen wir erst einmal unsere Hausaufgaben machen. Wir brauchen Verstärkung im Bereich Linkshänder und Torhüter, zudem müssen die letzten offenen Vertrags-Verlängerungen umgehend unter Dach und Fach gebracht werden. Die entscheidende Frage wird aber sein, ob wir im Kopf den Schalter umlegen können. Wenn wir die Herausforderung annehmen, dann können wir eine gute Rolle spielen.

Was muss sich sonst noch ändern?
Khan Wir müssen über langfristige Strukturen nachdenken. Der Verein muss entscheiden, ob er die 2. Bundesliga als langfristiges Projekt ansieht. Dann muss auch das Umfeld entsprechend organisiert werden. Und das beginnt in der Jugendarbeit.

Werden Sie auch in der Regionalliga unter Zweitliga-Bedingungen arbeiten?
Khan Wir werden auch in der Regionalliga fünf Mal in der Woche trainieren. Wer in der Zweiten Liga mithalten will, der muss auch einen Kader haben, der diese Anforderungen stemmen kann. Es bringt nichts, wenn ein Aufsteiger dann seinen kompletten Kader austauschen muss, weil der Sprung zu groß wird.

Wie sieht Ihre persönliche Zukunftsplanung aus?
Khan Ich fühle mich in Korschenbroich wohl und freue mich auf die neue Saison. Wie es danach weitergeht und ob wir gemeinsam eine langfristige Zusammenarbeit eingehen wollen, werden wir zu gegebener Zeit entscheiden.