Das letzte Heimspiel? VON ANDREAS GRUHN
Der TV Korschenbroich schimpft über Wettbewerbsverzerrung und will sich heute gegen Willstätt-Ortenau die Chancen auf die Relegation erhalten. Sonst wird es das vorerst letzte Heimspiel in der Zweiten Liga.
Handball: Selten waren sie so erschöpft wie in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag. Die neun Korschenbroicher Spieler, die beim 34:34 in der Zweiten Bundesliga in Coburg zum Einsatz kamen, hatten nicht nur 60 Minuten Hochgeschwindigkeits-Handball in den Knochen. Sie hatten auch noch 1000 Kilometer Busfahrt hinter sich. Erholung sieht anders aus.
Platz für ein bisschen Wut hatte Jörn Ilper aber dennoch: „Wie Friesenheim das Spiel in Delitzsch weggeschenkt hat, das ärgert mich maßlos. Das ist charakterlos und wird dem öffentlichen Interesse nicht gerecht“, wetterte Jörn Ilper gestern noch. „Das kenne ich aus der ersten Liga und aus der Schweiz so nicht.“ Friesenheim hatte die Partie in Delitzsch (Korschenbroicher Konkurrent im Abstiegskampf) 22:31 verloren. Den „Eulen“ wird vorgeworfen, nicht mit vollem Einsatz gespielt zu haben.
Einigung mit Ilper
Dennoch hat sich die Situation des TVK im Abstiegskampf seit Mittwoch ein wenig gebessert. Das schwere Spiel wurde nicht verloren, und der Abstand blieb immerhin gleich. Korschenbroich und Konkurrent HG Oftersheim/Schwetzingen haben je noch ein Heim- und ein Auswärtsspiel, wobei die Süddeutschen zwei Punkte Vorsprung haben. „Ich bin optimistisch, dass wir die letzten beiden Spiele noch gewinnen“, sagte TVK-Manager Jupp Grimm.
Im ersten davon erwartet Korschenbroich heute den Tabellendritten TV Willstätt-Ortenau (Anwurf 18 Uhr, Waldsporthalle). Trainer Khalid Khan gab seinen Spielern am Donnerstag lediglich eine Laufaufgabe mit nach Hause. Gestern Abend bereitete er seine Mannschaft in nur einer Trainingseinheit auf das wichtige Spiel vor. Es könnte das (vorerst) letzte Heimspiel des Vereins in der Zweiten Bundesliga werden, sollte der TVK nicht die Relegation schaffen. „Die brauchen wir nicht. Wenn wir beide Spiele gewinnen, dann bleiben wir sicher drin“, glaubt Jörn Ilper.
Der Routinier verkündete gestern auch, dass er sich mit dem Verein über einen neuen Vertrag einig sei. „Was mich betrifft ist alles unter Dach und Fach“, sagte Ilper. „Selbst wenn wir absteigen, sind wir uns einig: Das wollen wir dann zusammen korrigieren. Aber davon gehe ich nicht aus.“
Derweil werden sich andere Spieler vom TVK verabschieden: Tobias Kokott geht sicher, der Verbleib von Jens Warncke, Daniel Spix (trotz Vertrag) und Kai Faltin ist zumindest noch unsicher. „Wenn, dann verabschieden wir Spieler im letzten Heimspiel“, sagt Grimm. Und das soll nicht heute sein.
Personalspiele
Tor: Khalid Khan wird wohl Tobias Kokott erneut den Vorzug geben vor Marcel Leclaire, der am Mittwoch gar nicht spielte. Offensive: Khans Experiment klappte: David Breuer auf Linksaußen, dafür sein Bruder Simon auf der halblinken Rückraumposition. Fabian Bednarzik und Andrej Kogut komplettieren den Rückraum.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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