Nein, die Flinte ins Korn wirft Khalid Khan noch lange nicht: „Natürlich glauben wir noch an unsere Chance. Wir haben ja nur zwei Punkte Rückstand und dazu das beste Torverhältnis aller Abstiegskandidaten“. Vor dem Gastspiel beim HSC Coburg heute Abend um 20 Uhr erteilt der Coach des stark abstiegsbedrohten Handball-Zweitligisten TV Korschenbroich allen Nachrufen in den Medien, Fan-Foren und an den Stammtischen eine klare Absage: „Natürlich ist unsere Ausgangslage nicht mehr so wie vor dem Spiel gegen Oftersheim-Schwetzingen, aber das heißt noch lange nicht, dass wir den Spielbetrieb einstellen.“
Die Rahmenbedingungen für einen Überraschungscoup beim Tabellenvierten sind indes alles andere als ermutigend: Neben den Langzeitverletzten Mathias Deppisch, Dennis Marquardt und Lukas Esser werden wohl auch noch Marcel Görden und Kai Faltin ausfallen. Görden plagt sich mit einer Schulterverletzung herum und Kai Faltin ist wegen seines beruflichen Engagements gebunden, könnte aber eventuell mit TVK-Manager Jupp Grimm nachreisen.
Fünf Akteure, die der TVK in Oberfranken ersetzen müsste - so lang war die Liste der Ausfälle bislang noch nie in dieser Saison, und das ausgerechnet in der englischen Woche. Doch auch von drei Niederlagen in Folge und dem Abrutschen auf den direkten Abstiegsplatz lässt sich Khan nicht entmutigen: „Die Mannschaft hat sich schon einmal aus einer schier aussichtslosen Lage nach oben gekämpft und sie glaubt auch noch an ihre Chance.“
Damit ein Coup in Coburg möglich ist, muss indes eine deutliche Leistungssteigerung her: „Wir müssen unsere Chancen konzentriert nutzen und in der Abwehr zupacken“, fordert Khan. Und auch eine deutlich bessere Torhüterleistung wird nötig sein, um beim stärksten Aufsteiger eine Chance zu haben. Zumindest die rund siebenstündige Bus-Anreise nach Coburg wird komfortabel: Mit dem Mannschaftsbus des Bundesligisten Rhein-Necker-Löwen geht es heute ab 9.30 Uhr gen Süddeutschland. „Die Spieler können sich dann auch noch ein paar Stunden hinlegen und wir werden eine ausgedehnte Mittagspause machen“, hofft Khan auf eine möglichst stressfreie Anreise.
Derweil richten sich die Gastgeber auf eine schwierige Aufgabe ein: Hrvoje Horvat glaubt trotz der jüngsten Meldungen vom Niederrhein nicht an einen Spaziergang. Der HSC-Trainer sagte dem Coburger Tageblatt: „Sicher muss man abwarten, mit welcher Substanz sie in Coburg spielen. Aber egal wie, sie werden kämpfen und versuchen auf Sieg zu spielen, um die Minimalchance auf den Ligaverbleib weiter zu erhalten.
Gerade die Niederlagen der letzten Wochen machen sie nach meinen Erfahrungen besonders gefährlich.“ In Coburg kommt es auch zum Duell der beiden Top-Torschützen der Liga: Mit jeweils 223 Treffern führen David Breuer (TVK) und Anton Lakiza (Coburg) die Torschützenliste der Liga an, doch für die zwei Punkte in Oberfranken würde David Breuer gerne auf die Spitzenposition in dieser Liste verzichten.
Noch ist für den TVK alles drin: Theoretisch könnte im besten Fall ein Sieg zum Klassenerhalt reichen, im unglücklichsten Falle aber auch drei Erfolge nicht genug sein.
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