von Andreas Gruhn (RP) Mit dem Derbysieg gegen Düsseldorf machte der TV Korschenbroich einen Schritt Richtung Klassenverbleib. Leistungsträger verlängerten, andere kommen zum TVK – eine Art Wohlfühl-Verein im Profihandball.
Zweite Bundesliga Andrej Kogut blieb diplomatisch am Freitagabend. Er stand zwischen den Welten. Einerseits trägt er das Trikot des TV Korschenbroich, und andererseits muss er im Sommer wohl zurück nach Düsseldorf. Zum überraschenden 32:28 (15:17)-Derbysieg des TVK gegen den großen Nachbarn steuerte Kogut drei Treffer bei, und hielt sich vornehm zurück: „Ich bin im Zwiespalt“, sagte Kogut. „Im Moment spiele ich hier vor einer tollen Kulisse, und ich verstehe mich super mit den Jungs. Auf der einen Seite bin ich traurig, auf der anderen freu’ ich mich auch auf die anderen Jungs.“ Kogut spielte in der Mitte, sodass Simon Breuer den verletzten Dennis Marquardt mit sieben Toren glänzend vertreten konnte.
Der dritte Breuer?
Die Entscheidung Korschenbroich oder Düsseldorf ist in etwa die gleiche wie Unterhaching oder München. Das eine ist das Handballdorf, das den Aufstand gegen die große Handballwelt erproben darf und manchmal auch erfolgreich ist. Der Düsseldorfer Etat ist dreimal so hoch wie der des TVK, und doch scheint Korschenbroich etwas zu haben, was einen Leistungsträger und angehenden Torschützenkönig wie David Breuer (194 Treffer) davon überzeugt, seinen Vertrag in Korschenbroich trotz ungeklärter Abstiegsfrage zu verlängern. „Mir war wichtig, dass der Verein sehr gut arbeitet. Man hat die Schwierigkeiten angenommen. Und der Verein ist mir ans Herz gewachsen“, sagte Breuer. Mit Zweitliga-Handball in Kleinstadt-Flair im krassen Gegensatz zur Landeshauptstadt punktet der TVK momentan in der Tabelle und bei Spielern. Auf einen Abstiegsplatz hat sich der TVK nun ein Polster von zwei Punkten erarbeitet, der Relegationsplatz 16 ist bis mindestens Mittwoch auch zwei Punkte entfernt. Korschenbroich darf sich also über eine Zukunft in der Zweiten Liga Gedanken machen.
Dafür wollen die Verantwortlichen in den nächsten Tagen einen weiteren Neuzugang unter Dach und Fach bringen. Es gilt als sicher, dass Markus Breuer (nicht verwandt mit David und Simon Breuer) bald in Korschenbroich unterschreibt. Breuer beackert zurzeit die linke Seite beim Oberligisten HG Remscheid, sammelte in Pfullingen und Balingen jedoch bereits Zweitliga-Erfahrung. Nach Christian Rommelfanger (Aachen) wäre Breuer die zweite Verstärkung.
Fabian Schneider kommt dagegen nicht. Er hat für die kommende Saison wieder beim OSC Rheinhausen zugesagt. Verlängert werden soll bald der Vertrag von Jörn Ilper, und ein Torhüter soll noch kommen für den wahrscheinlich scheidenden Tobias Kokott – fertig ist der Kader für die kommende Saison. Für die Zweite Liga oder die Regionalliga.
"Das ist die Crux unserer Spezies: Jeder hat es kommen sehen, nur eben nicht so bald!" (Ian Malcolm in "Dino Park")
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