Müder TVK rannte vor eine Wand, 30:41-Klatsche in Wallau VON ANDREAS GRUHN
Khalid Khan hatte sein diplomatisch-freundliches Lächeln nach der 30:41-Klatsche seines TV Korschenbroich schnell wieder gefunden. Er hatte ja auch reichlich Zeit, den Schock zu verarbeiten. Der kam nämlich binnen der ersten neun Minuten des TVK beim Auftritt bei der SG Wallau/Massenheim. Die Gastgeber führten schon 7:1, und Khan knallte die Auszeitkarte auf den Zeitnehmer-Tisch. Doch alles, was der Korschenbroicher Trainer probierte, brachte keine Änderung. Der TVK ging in der Wiesbadener Sporthalle richtig baden. Es war, als würden die zuletzt so erfolgreichen Korschenbroicher in vollem Lauf gegen eine Wand rennen. „Als wären wir gar nicht auf der Platte gewesen“, sagte Khan.
21 Paraden des Wallauer Torwarts
Korschenbroich scheiterte entweder am guten Schlussmann Dennis Tillmann (21 Paraden) oder an den eigenen Nerven. In der Abwehr standen die Korschenbroicher Spalier, wenn die wuchtigen Wallauer Rückraum-Schützen zum Wurf ansetzten. Wallau tat dem TVK zwar den Gefallen, jede Menge Zeitstrafen zu kassieren, aber selbst gegen drei Wallauer brachten die Gäste nichts zu Stande. Korschenbroicher Tempogegenstöße und Positionsangriffe scheiterten an grotesken Fehlern – allein 18 in der ersten Halbzeit (Pausenstand 21:12).
„Es ärgert mich, dass wir nicht einen taktischen Angriff so gespielt haben wie besprochen“, sagte Khan. Die Spielmacher Andrej Kogut und Simon Breuer hatten einen ganz schwarzen Tag erwischt. Kreisläufer Jörn Ilper, der selbst kaum einen Ball blocken konnte, sah die Ursache des Auftritts im dritten Spiel in sieben Tagen: „Die Kraft ist körperlich begrenzt. Wer müde ist, muss auch mehr arbeiten. Und das haben wir nicht getan. Dann ist man auch vom Kopf her angeschlagen.“ Wallau hatte zwar in der Vorwoche das gleiche Programm. Doch Trainer Mike Fuhrig hatte eine starke Bank. Wen er auch einwechselte, derjenige war deutlich wacher als sein Gegner.
Khalid Khan dagegen spielt seit Wochen mit acht Feldspielern durch. Die Stamm-Sieben wirkte ausgelaugt und ermattet. Spieler aus der zweiten Reihe, so sie denn eingesetzt wurden, lieferten wenige Argumente zum Wechsel. So blieb Khan keine andere Wahl, als dem Spiel das Beste abzugewinnen: „Wir müssen daraus lernen.“ TVK: Kokott, Leclaire (8. bis 20. Minute, 43. bis 60.) – Deppisch (3), Ksilis (2), Bednarzik (1), S. Breuer (1), Görden (5), Marquardt (2), Ilper (6), Kogut (3), D. Breuer (7), Warncke
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