Wallau feiert Kantersieg und stoppt Korschenbroicher Siegesserie

Saison 2007-2008 | 27.Spieltag | 22.03.2008, 19:30 Uhr
Wallau/Massenheim -TV Korschenbroich
41:30 (21:12)
Sporthalle Wiesbaden am Elsäßer Platz (Zuschauer: 1000)
Schiedsrichter: Frank Kaiser, Marc Schmitz

23.03.2008 - Jasmin Daske - handball-world.com
Wallau feiert Kantersieg und stoppt Korschenbroicher Siegesserie



Wallaus Tobias Hahn war mit elf Treffern der
überragende Spieler
Foto: SG W/M

In der ausverkauften Wiesbadener Sporthalle war die
Freude nach dem Abpfiff groß, nachdem man den bisher gut
aufgelegten TV Korschenbroich mit 41:30 (21:12)
deklassiert hatte. Von Anfang an dominierten die
Hausherren das Geschehen und ließen dem TV
Korschenbroich nicht den Hauch einer Chance. Aufgrund
der Höhe des Siegs gelang es dem Team von Mike Fuhrig
zumindest vorläufig am TV Hüttenberg vorbei zu ziehen
und sich einen einstelligen Tabellenplatz zu sichern.

Abgesehen vom Anpfiff war der Ausgleich zum 1:1 durch
Korschenbroichs wie gewohnt besten Torschützen David
Breuer das einzige Mal, in dem die Gäste das Spiel
ausgeglichen gestalten konnten. Dann rollte das sonst
oft gescholtene Wallauer Angriffsspiel los und ließ dem
TVK quasi keine Chance. Binnen sieben Minuten stand es
5:1, was Korschenbroichs Trainer Khalid Khan zuerst zu
einem Torhüterwechsel (Leclaire für Kokott) und
anschließend zu einer Auszeit veranlasste, doch sollte
beides im Spielverlauf langfristig keine Wirkung zeigen.
Zwar kam Korschenbroich vor allem durch David Breuer,
der vier der ersten fünf Gästetreffer beisteuerte,
nochmals von 7:1 auf 12:8 heran, doch dann besannen sich
die Gastgeber auf ihre starke Anfangsphase zurück und
bauten den Vorsprung kontinuierlich aus. Gestützt auf
eine gute Abwehrarbeit, bei der Martin Lorenz wie
gewohnt als Vorgezogener agierte und das Angriffsspiel
der Gäste deutlich störte, erspielten sich die Hessen
Tor um Tor.

Als Steffen Fäth in der zwanzigsten Minute eingewechselt
wurde, zeigte der an diesem Abend torgefährlichste
Wallauer Rückraumakteur sofort, warum man im Wallauer
Lager so dringend versucht hatte den
Jugendnationalspieler früher vom Lehrgang in Innsbruck
zurück zu holen. Fäths erster Ballkontakt bedeutete auch
den ersten seiner vier Treffer zum 14:8. Durch Sebastian
Linder und Tobias Hahn, der mit 11 Toren der
erfolgreichste Torschütze des Abends war, erhöhten die
Hausherren binnen weniger Minuten auf 19:9. Zu diesem
Zeitpunkt stand schon wieder Tobias Kokott im
Korschenbroicher Gehäuse, doch sollte keiner der beiden
Torhüter eine reelle Chance haben das Wallauer
Angriffsspiel ins Stocken zu bringen. Nach dem
Seitenwechsel beim 21:12 ging es genau dort weiter, wo
die Spieler von Mike Fuhrig vorher aufgehört hatten.
Reichte es in Friesenheim und Düsseldorf nur zu einer
Halbzeit gutem Handball, zeigten die Hessen nun, dass
sie diese Form auch über sechzig Minuten konservieren
konnten. Korschenbroich versuchte es mit immer
offensiveren Abwehrvarianten, doch fand man dadurch
immer die Möglichkeit die einlaufenden Außen oder den
Kreisläufer anzuspielen.

In der 40. Minute hätte nochmals Hoffnung für den TVK
aufkommen können, als die Gastgeber zu viert und für
kurze Zeit nur noch zu dritt agieren musste. Erst sah
Stefan Bonnkirch die rote Karte wegen Foulspiels, was
Steffen Fäth zusätzlich zwei Minuten wegen Meckerns
einbrachte. Zudem musste Christian Zölls kurz darauf
zwei Minuten auf die Bank. Mit Bonnkirch verlor Wallau
seinen einzigen Rückraumrechten, doch auch diese
Schwächung brachte die Hausherren an diesem Abend nicht
ins Stocken. So agierten nun Garbo oder Gassmann im
rechten Rückraum. Im gesamten weiteren Spielverlauf
konnte Korschenbroich nicht mehr näher als acht Tore an
die Hausherren heran kommen, deren Vorsprung zwischen
acht und elf Treffern variierte. Khalid Khan nahm in der
46. Minute nochmals eine Auszeit, doch war das Spiel
beim Stand von 30:20 bereits entschieden. Es schien
allerdings als hätten beide Mannschaften in der Auszeit
beschlossen sich von nun an nur noch auf das Torewerfen
zu konzentrieren. Nachdem beide Teams vorher regelmäßig
in Unterzahl agieren mussten, gab es nun nur noch eine
Zeitstrafe gegen Korschenbroichs Nerijus Kesilis, dafür
fielen noch 21 Tore bis Ralph Gassmann mit seinem
zweiten Treffer zum 41:30 den Schlusspunkt setzte.

Somit gelang der SG Wallau/Massenheim ein weiteres
Ausrufezeichen und vielleicht schon eine Vorentscheidung
in Richtung Klassenerhalt, so fehlen nach Fuhrigs
Berechnung noch fünf Punkte, die in den nächsten sieben
Spielen geholt werden müssten. Wallaus Trainer war auch
sichtlich zufrieden mit dem selbst bereiteten
Ostergeschenk und hob aus der Mannschaftsleistung Tobias
Schimmelbauer, Sebastian Linder und Tobias Hahn hervor
und bescheinigte seinen Jungs „eine gute Leistung.
Darauf können wir aufbauen.“ Auch Korschenbroichs
Trainer Khalid Khan zeigte sich nach dem Spiel
beeindruckt von der Wallauer Leistung: „Es war ab der
ersten Minute klar, wer hier gewinnen wird.“

Auf Wallau wartet nun die Reise nach Bittenfeld, wo nach
Möglichkeit der dritte Auswärtssieg der Saison
eingefahren werden soll. Korschenbroich hingegen kann
sich entscheidend in den Aufstiegskampf einmischen,
sollte es gelingen den Rivalen aus Düsseldorf am
kommenden Samstag zu ärgern.