Dennis Marquardt kämpft mit dem TV Korschenbroich um den Klassenerhalt in der Zweiten Handball-Bundesliga. Trifft der Halblinke auswärts immer so gut wie am Freitag in Obernburg, wo er sechs Treffer zum 33:31-Sieg beisteuerte, stehen die Chancen nicht schlecht. NGZ-Foto: H. JazykBusiness News
Viereinhalb Stunden war der TV Korschenbroich am Freitag nach Elsenfeld unterwegs - Zeit genug für Jupp Grimm, jede Menge Hochrechnungen vorzunehmen.
Eine davon: „Wir brauchen noch mindestens zwei Auswärtssiege.“ Das 33:31 bei Tuspo Obernburg hatte der Manager des abstiegsgefährdeten Handball-Zweitligisten da noch nicht auf seiner Rechnung gehabt . . .
Mit diesem Sieg, dem zweiten in der Fremde nach dem ähnlich überraschenden 36:35-Coup Ende vergangenen Jahres beim Bergischen HC, hat der Aufsteiger seine Karten im Kampf um den Klassenerhalt enorm verbessert. Die Serie von zuletzt 10:2 Punkten in Folge, Platz zwei in der Rückrundentabelle mit 8:2 Zählern (die NGZ berichtete) - das alles spricht zur Zeit für den TVK. Gegen ihn spricht das schwerste Restprogramm aller akut abstiegsgefährdeten Teams . . .
Denn im Gegensatz zu den unmittelbaren Konkurrenten am Tabellenende aus Münster, Gensungen und Oftersheim müssen die Korschenbroicher noch sechs Mal in der Fremde antreten: in Bietigheim-Metterzimmern, Wallau-Massenheim, Friesenheim, Bittenfeld, Coburg und am letzten Spieltag in Gensungen. Und von den sechs Heimspielen (darunter das Nachholspiel am 19. März gegen den dadurch ebenfalls noch sechs Mal auswärts geforderten EHV Aue) sind zwei beinahe unlösbare Aufgaben: gegen die HSG Düsseldorf (am 28. März) und den TV Willstätt, die beide noch um den Aufstieg in die Bundesliga kämpfen - falls das für die Willstätter am vorletzten Spieltag (26. April) noch zutrifft.
Mit Hüttenberg (8.) und Eisenach (9.), das am Samstag der nächste Gegner in der Waldsporthalle ist, stellen sich noch zwei Teams aus der oberen Tabellenhälfte in Korschenbroich vor. Von den direkten Konkurrenten tun dies noch Aue und Oftersheim/Schwetzingen (am 18. April). Doch selbst wenn der TVK alle Heimspiele gewinnen sollte - für den Klassenerhalt könnte das zu wenig sein. Denn 24 Punkte sind dafür keine Garantie, das musste der LTV Wuppertal vor zwei Jahren erfahren, als er mit 25:47 Zählern abstieg. In der vergangenen Spielzeit reichten dem TV Bittenfeld 23:45 Zähler zum Liga-Verbleib, Gelnhausen (16:52) und Kirchzell (22:46) mussten den Gang in die Regionalliga antreten. Eines einte das Trio: Mit 0:34 (Gelnhausen) beziehungsweise 4:30 Punkten waren sie die auswärtsschwächsten Teams.
Ein weiterer Beleg, dass Auswärtspunkte doppelt zählen im Abstiegskampf. Doch der Blick auf die Statistik sollte dem TVK auch Mut machen: Wer in den vergangenen Spielzeiten zur „Halbzeit“ unten stand, stieg am Ende nicht zwangsläufig ab. In der Saison 2005/06 standen SG Solingen (12:24) und TV Gelnhausen (10:26) auf den Rängen 17 und 18 - Solingen holte 17:19, Gelnhausen sogar 19:17 Zähler aus der Rückrunde, was am Ende die Plätze 14 und 12 bedeutete. Und in 2006/07 kämpfte sich Gensungen (nach der Hinrunde 17. mit 8:26 Punkten) noch bis auf Platz 15 (24:44), Eisenach (16. mit 9:25) sogar bis auf Platz 12 (29:39) vor. Ausschlaggebend: ihre Auswärtsbilanzen von 7:27 (Eisenach) und 11:23 Punkten.
Mit solchen Rechenexempeln will sich Jupp Grimm freilich ganz alleine beschäftigen. „Die Jungs sollen sich immer nur auf das nächste Spiel konzentrieren“, sagt der Korschenbroich Manager. Das wird am Samstag (19.30 Uhr) gegen den ThSV Eisenach, der am Dienstag die HSG Düsseldorf zum Nachholspiel erwartet, schon schwer genug.
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