31.12.2007: Tolle und bittere Werbung (Pressespiegel)
Mit 36:35 entführt der TV Korschenbroich beide Zähler aus der Bayerhalle. „Alter, is' dat spannend hier.“ Mit Blick zum Publikum kommentierte Jörn Ilper das Geschehen in der Bayerhalle. Der mit allen Wassern gewaschene Kreisläufer und Abwehrrecke des TV Korschenbroich konnte seine Aussage mit einem guten Gefühl tätigen – denn es gab beim Stande von 35:35 nur noch eine Aktion: Siebenmeter für die Gäste. Und da der glanzvoll aufspielende David Breuer auch seinen vierten Strafwurf versenkte, herrschte im gleichen Moment Jubel beim TVK, wie er wohl auch beim Zweitliga-Aufstieg nicht viel größer war. Es hieß 36:35 für den von 300 lautstarken Fans frenetisch gefeierten Abstiegskandidaten, der die Schwächen im BHC-Team ausgenutzt hatte.
Viteks zweiter Aussetzer
Auch gegen eine defensive Abwehr der „Löwen“ hatte sich Korschenbroich mit einem seinen Gegenüber Ivan Zoubkoff übertreffenden Marcel Leclaire zwischen den Pfosten rasch einen Drei-Tore-Vorsprung erarbeitet (5:2, 8. Minute). Dass die Hausherren nicht kontinuierlich Abgeklärtheit in ihre Aktionen bekamen, lag mit an Jiri Vitek. Der tschechische Nationalspieler sah in der 18. Minute Rot – bei Obernburg war es der „Stinkefinger“, jetzt ein unnötiges und für die Schiedsrichter bestens sichtbares Foul am enteilten Marcel Görden. Auch wenn dieser von einer harten Bestrafung sprach, der „Schlag in den Arm“ war Tatsache. Ohne Vitek kam der BHC mehrfach bis auf einen Treffer heran, um sich dann aber doch wieder mit einem deutlichen 13:16 in die Kabine zu verabschieden. David Breuer war eine Sekunde vor dem Abpfiff herrlich frei gespielt worden – eine Szene, die ebenso wie das Kempa-Tor des gleichen Schützen zum 12:9 (23.) die eklatanten Schwächen in der Hintermannschaft des Teams von Raimo Wilde offenbarte.
Youngster begeistern
Der BHC-Coach bewies mit Wiederanpfiff Mut. Arrivierte Spieler wie Sebastian Hinze und Jens Reinarz schmorten auf der Bank, die A-Jugend-Meister waren am Zug. Am Kreis bot Henning Quade nicht nur wegen seiner fünf Tore eine Top-Leistung, auf Linksaußen vollstreckte Christian Hoße eiskalt. Und Kristian Nippes hatte schon nach dem Aus für Vitek im Rückraum für Akzente gesorgt. Hoße war es, der für die erstmalige Führung sorgte (29:28, 50.). Aber all dies sowie die Treffsicherheit von Alexander Oelze, Elvir Selmanovic und Kim Neuenhofen änderten nichts am negativen Verlauf. Fehlwurf, technischer Fehler – mit einem Doppelschlag innerhalb von 16 Sekunden zum 32:31 (55.) brachte Mathias Deppisch den TVK auf Erfolgskurs. Bis hin zum finalen Siebenmeter von Korschenbroich, das ein Kapitel toller Handball-Werbung für den BHC zu einem bitteren werden ließ. Auch wegen dessen ausbaufähigen Überzahl-Spiels sowie Ungeduld, besonders aber aufgrund zu großer Defensiv-Defizite.
Quelle: Solinger Tageblatt, vom 31.12.2007
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