Hüttenberg gewinnt wenig glanzvoll gegen Korschenbroich 28:23
Premiere ist geglückt
28.10.2007
Von Arne Wohlfarth
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Mit großem Brimborium liefen die Zweitliga-Handballer des TV Hüttenberg in ihre frisch renovierte Sporthalle ein. Das Licht ging aus, Nebel stieg auf und angeführt von Mario Weber betrat die Mannschaft das Feld. Was danach folgte, war über weite Strecke weniger spektakulär. Aber es reichte gegen Schlusslicht TV Korschenbroich zu einem verdienten und ungefährdeten 28:23 (18:12)-Heimsieg.
Es war aber gestern Abend weniger die Klasse des TVH als vielmehr die Schwäche des Aufsteigers, die für den souveränen Erfolg verantwortlich war. Denn die Hüttenberger taten sich bei ihrer Premiere in ihrem alten und neuen Domizil über weite Strecken sehr schwer. An die Galavorstellung von Düsseldorf konnte die Mannschaft nur selten anknüpfen. "Das, was wir in Düsseldorf geleistet haben, war sensationell. Aber das geht nicht jede Woche", sagte Trainer Jan Gorr, der mit zwei Drittel des Spiels durchaus zufrieden war.
Aber ganz sicher nicht mit der Anfangsphase. Denn der Gast setzte sich bis zur 14. Minute auf 7:5 ab. Dem TVH unterliefen zu Beginn viele technische Fehler und in der Abwehr fehlte die Abstimmung, so dass Korschenbroich zu einfachen Toren kam. "Ich bin aber zufrieden, wie wir uns zurückgekämpft haben", erklärte Gorr. Blitzschnell wendeten die Gastgeber - auch begünstigt durch drei Überzahlsituationen - das Blatt und enteilten auf 11:8 (20.). Vor allem Marc Langenbach überzeugte in dieser Phase und setzte mit einigen schönen Treffern von Rechtsaußen die Farbtupfer in einer ansonsten eher mäßigen Partie, die schon zur Halbzeit bei der Hüttenberger 18:12-Führung entschieden war.
Kurz vor der Pause dann die Schrecksekunde. In einer Abwehraktion kugelte sich TVH-Kreisläufer Arne Rigterink die linke Schulter aus und musste mit dem Notarzt ins Krankenhaus gebracht werden. "In der Halbzeit waren die Spieler vor allem damit beschäftigt, was mit Arne ist", sagte Gorr, der Verständnis dafür hatte, aber eben auch einräumte, dass so die Konzentration nicht völlig dem Spiel galt.Arne Rigterink kugelt sich die Schulter aus und muss ins Krankenhaus Und das machte sich auch zu Beginn der zweiten Hälfte bemerkbar. Nach sechs Minuten war es Marc Langenbach, dem per Tempogegenstoß der erste Treffer sein Team zum 19:13 gelang. Da aber die Gäste zu wenig entgegenzusetzen und bis auf wenige Ausnahmen kaum zweitligataugliche Spieler in ihren Reihen hatten, machte sich die Schwächephase des TVH im Ergebnis nicht bemerkbar. Bis zum 24:18 (48.) hielt der Sechs-Tore-Vorsprung der Hausherren, danach zogen sie auf 26:18 weg (52.) und ließen dann im Gefühl des sicheren Sieges wieder deutlich nach, so dass die Gäste vom Niederrhein bis zur 58. Minute noch einmal auf 22:26 verkürzten. Gefährden konnten sie den TV Hüttenberg aber nicht.
Deswegen war Marc Langenbach nach der Partie auch nicht unzufrieden: "Das, was wir uns vorgenommen hatten, hat geklappt. Wir wollten nämlich gegen einen unangenehmen Gegner gewinnen, egal wie." Über das wie äußerte sich Henning Wiechers, der Torwart-Routinier der Korschenbroicher: "Die Hüttenberger haben nicht mehr gemacht als sie mussten. Insgesamt war das ein zähes, blödes Spiel."
Hüttenberg: Strzelec (1.-49.), Lang - Weber (1), Lex (2), Laudt (3), Dettling (7/5), Jezewski, Allendörfer (4), Scholz (1), Bepler, Stelzenbach, Langenbach (7), Billek (2), Rigterink (1).
Korschenbroich: Wiechers (1. bis 20. und 31. bis 60.), Leclaire, Kokott (n.e.) - Schiewe (2), Deppisch (3), Kesilis (1), Faltin (3/3), Simon Breuer (3), Görden (3), Marquardt (5), Ilper, David Breuer, Warncke, van Walsem, Beduarzik (n.e.), Bernau (3).
Schiedsrichter: D´Alessandro/Kraaz (Ditzingen/Deizisau) - Zuschauer: 1278 - Zeitstrafen: Hüttenberg vier (Lex, Jezewski, Scholz, Rigterink), Korschenbroich sechs (Görden, Marquardt, Ilper drei/rote Karte 58., van Walsem) - verworfene Siebenmeter: Faltin (Korschenbroich) scheitert an Lang (54.).