Jetzt ist Schluss VON ANDREAS GRUHN
Jörn Ilper
Der TV Korschenbroich hatte Ex-Profi Jörn Ilper als Führungsspieler im Abstiegskampf geholt. D iese Rolle konnte er noch nicht erfüllen. Regionalligist Borussia betritt morgen die größte Handball-Bühne Deutschlands.
Handball: Zehn Jahre spielte er in der Bundesliga in Gummersbach. Danach zwei Jahre in der Schweiz. Doch was Jörn Ilper im Moment beim TV Korschenbroich erlebt, ist auch für den 32-Jährigen neu. Sieben Niederlagen, 0:14 Punkte, aussichtsreichster Abstiegskandidat. „So etwas habe ich noch nicht erlebt“, gesteht Ilper. Dabei hatte Manager Jupp Grimm gerade ihn und den ehemaligen National-Torwart Henning Wiechers geholt, damit das nicht passiert. „Wir sind überhaupt nicht zufrieden mit unserer Leistung“, gesteht Ilper. „Das Zusammenspiel mit mir als Kreisläufer hat nicht so schnell geklappt, wie ich erwartet hatte.“ Nun auf Linksaußen Trainer Olaf Mast beorderte ihn nun auf die Linksaußen-Position. Und schon lief es zuletzt in Eisenach besser: Fünf Tore bei sechs Versuchen erzielte der Ex-Gummersbacher. Nicht nur aus seiner persönlichen Leistung, sondern aus der gesamten Mannschaft schöpft er Mut: „Wir haben ausgezeichnet gespielt. Ich glaube, wir haben langsam den Rhythmus gefunden.“ Ilper versucht, ganz der erfahrene Profi, den jüngeren Akteuren Ruhe und Gelassenheit vorzuleben. Doch das fällt auch ihm vor dem Spiel gegen die SG Bietigheim-Metterzimmern (Samstag, 19.30 Uhr, Waldsporthalle) nicht so leicht. Die Mannschaft steht unter Druck. „Wir haben in dieser Saison schon alles erlebt, aber jetzt ist Schluss. Wir müssen gewinnen“, fordert er. Die SG steckt ebenfalls im unteren Tabellendrittel, ist also direkter Konkurrent, zu dem der Abstand verkleinert werden könnte. „Der Weg da unten raus ist nicht zu weit“, sagt Ilper. „Wir müssen nur aufpassen, dass er nicht zu groß wird.“ Eine komfortablere Position hat sich Aufsteiger Borussia in der Regionalliga mit dem zweiten Saisonsieg gegen Aachen erarbeitet. Die Gladbacher spielten Aachen am Samstag an die Wand und scheinen gerüstet für den vorläufigen Höhepunkt der Saison: Borussia trifft auf den Aufstiegsfavoriten Leichlinger TV, und das auch noch in der Kölnarena – die mit einem Fassungsvermögen von 17000 Zuschauern größte Handballarena Deutschlands. „Das dürfte Motivation genug für uns sein“, glaubt Trainer Zoran Cutura. Auch wenn nach dem Spiel Gummersbach gegen Lemgo wohl keine 17000 in der Halle bleiben werden, um sich ein Regionalligaspiel anzuschauen. Leichlingen verlor vor der Saison zwei Top-Spieler, holte dafür neues Personal. „Sie spielen als Mannschaft noch nicht gut zusammen“, sagt Cutura. „Vielleicht ist das unsere kleine Chance.“ Ihm steht voraussichtlich sein gesamter Kader zur Verfügung: Maximilian Ginders erlitt im Training beim Zusammenprall mit Daniel Staub zwar einen Cut in der Augenbraue, und der erkrankte Christoph Szymanski konnte bislang noch nicht trainieren. Beide wollen jedoch in der Kölnarena dabei sein.
_______________________________________________________ Wenn jeder an sich selbst denkt, ist an alle gedacht.
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