Es wurde dann doch nicht der „historische Tag“, den Hallensprecher Jürgen Boss vor Spielbeginn fast schon ein bisschen euphorisch angekündigt hatte: Beim Heimdebüt in der 2. Handball-Bundesliga hat der TV Korschenbroich am Freitag Abend gegen den Bergischen HC mit 30:34 (14:11) verloren. Vor 800 Zuschauern in der restlos überfüllten Waldsporthalle zeigte der Aufsteiger zwar über 40 Minuten eine überzeugende und engagierte Vorstellung, doch am Ende gaben die größere Routine und die besseren personellen Alternativen des Bundesliga-Aspiranten den Ausschlag. „Beim BHC haben die Asse von der Bank gestochen, bei uns leider nicht. Aber wir haben über 40 Minuten eine gute Partie gezeigt“, musste TVK-Trainer Olaf Mast nach Spielschluss sichtlich zerknirscht zugeben. Und auch Korschenbroichs überragender Neuzugang David Breuer (zwölf Tore) blieb nur die Gratulation an den BHC: „Schade, aber wir haben gezeigt, dass wir in der 2. Liga mithalten können. Am Ende hat uns etwas das Glück gefehlt. Jetzt müssen wir eben nächste Woche in Aue punkten.“ Über weite Strecken konnte der im Vergleich zum Saisonauftakt in Münster deutlich verbessert auftretende TVK dem großen Favoriten überraschend Paroli bieten: Als Nerijus Kesilis (8.) für den ersten Führungstreffer (3:2) der Gastgeber sorgte, schien dies wie eine Befreiung: Der TVK drehte auf, ging gar mit 14:8 in Führung, als Matthias Deppisch (27.) per Tempogegenstoß den TVK scheinbar auf die Siegerstraße brachte. Doch statt diesen Vorsprung mit in die Pause zu nehmen, ließ der TVK die Gäste wieder bedrohlich nah auf 13:16 herankommen. Nach dem Seitenwechsel verteidigte das Mast-Team zunächst die Führung, doch der BHC fand nun die richtige Einstellung zum doch deutlich nachlassenden Gastgeber. Obendrein steigerte sich BHC-Keeper Ivan Zouboff im gleichen Maße wie TVK-Schlussmann Henning Wiechers nach starkem Auftakt nachließ. Zudem erwischten die von Olaf Mast ins kalte Wasser geworfenen Fabian Bednarzik und Kai Faltin alles andere „als glückliche Momente“. Fabian Bednarzik verstolperte einen Tempogegenstoß, Kai Faltin kassierte eine bittere Zeitstrafe just in dem Moment, als das Spiel auf der Kippe stand. Die Folge: Elvir Selmanovic brachte den BHC (51.) erstmals mit 26:25 in Führung, und der nutzte die Gunst der Stunde, um sich deutlich abzusetzen. Als Alexander Oelze schließlich zum 33:28 (58.) für den BHC traf, war die Partie endgültig entschieden. In der Schlussphase hatten die ausgepowerten Gastgeber nichts mehr entgegenzusetzen, wenigstens gelang dem starken Breuer per Siebenmeter der 30. Korschenbroicher Treffer. BHC-Coach Norbert Gregorz konnte nach der Partie erleichtert bilanzieren: „Ein Riesenkompliment an meine Mannschaft, die sich in diesem wie erwartet schweren Spiel doch noch behaupten konnten. Vor allem die Youngster haben ihre Aufgabe ganz hervorragend gemacht.“ Für TVK-Manager Jupp Grimm blieb nur die Rolle, das eigene Team für die kämpferisch starke Vorstellung zu loben: „Es war heute mehr drin, aber wir haben am Ende nichts mehr zusetzen können.“
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