von Tobias Käufer

Am Ende spielten sie dann sogar Fußball: Beim Abschiedsspiel von Ex-Nationalspieler Mirko Bernau und Ex-Bundesligaprofi Olaf Mast stand am Samstag vor allem der Spaß im Vordergrund. Und den hatten alle Protagonisten reichlich: „Es ging anschließend noch bis drei Uhr in der Nacht“, erinnerte sich Bernau am „Tag danach“ an die verlängerte dritte Halbzeit, die schließlich bei „Schmitten“ im Ort ihr Ende fand.

Mit einer Art „Handball-Familientreffen“ hatte das Duo am Samstag offiziell einen Schlussstrich unter eine erfolgreiche und lange aktive Karriere gezogen und dazu jede Menge Wegbegleiter eingeladen. Auch Florian Kehrmann hatte trotz engen Terminkalenders Wort gehalten und war mit seiner Frau Diana in die Waldsporthalle gekommen. „Den Olaf kenne ich ja eigentlich nur von diversen Mannschaftsfahrten auf Mallorca“, sagte Kehrmann der NGZ mit einem Augenzwinkern.

Mit Mirko Bernau verbindet der Rechtsaußen aber seit der Jugend eine Freundschaft. Die beiden Linkshänder wurden mit der A-Jugend von TuSEM Essen Deutscher Meister und viele Jahre später trafen sie sich in der Nationalmannschaft wieder: „Ich habe mit Mirko eine schöne Zeit in der Nationalmannschaft verbracht. Deswegen habe ich gerne zugesagt“, freute sich Kehrmann über das Wiedersehen. Mitspielen konnte der Welthandballer des Jahres wegen seiner Handverletzung aber nicht. Aber allein die Tatsache, dass Kehrmann in Zivil zum Abschiedsspiel kam, zeigte die Wertschätzung des Weltmeisters für seine beiden Ex-Kollegen.

Dafür sorgten viele andere bekannte Namen auf dem Parkett für gute Laune: Die Bundesliga-Aufstiegsmannschaft des OSC Rheinhausen (1993), die A-Jugendmeistertruppe von TuSEM Essen (1993), ein All-Star-Team (Freunde von Olaf & Mirko) und natürlich der aktuelle Kader des Zweitliga-Aufsteigers TV Korschenbroich spielten ein kleines Mini-Turnier aus. Torhüter Bülent Aksen, ehemals Teamkamerad von Olaf Mast beim OSC Rheinhausen und heute im Management beim Eishockey-Profiklub EV Duisburg, lieferte sich ein spaßiges Duell mit dem ehemaligen Dormagener Alex Bommes.

Auf der Bank kommentierten die ehemaligen Dormagener Bundesliga-Trainer Peter Pysall und Achim Gossow das natürlich gewohnt bissig. Im OSC-Team konnte sich Nils Lehmann, vor wenigen Tagen beim Bundesliga-Absteiger HSG Düsseldorf als Trainer geopfert, ein wenig den Frust von der Seele spielen. Dass am Ende der TVK das Turnier gewann, interessierte nur am Rande. Wichtig war vielmehr der Spaß: „Es gab so gut wie keine Absagen“, freute sich Bernau, der wie Mast sichtlich Vergnügen an dem bunten Treiben fand.

Auch TVK-Manager Jupp Grimm freute sich, dass die beiden Ex-Profis, die dem TVK als Trainer und Berater treu bleiben, ihren Spaß hatten: „Das haben sie auch verdient.“ Ein kleinen Vorgriff auf die neue Saison gab es auch: Neuzugang Jörn Ilper spielte im All-Star-Team mit und konnte sich so schon einmal an die neue Umgebung gewöhnen. Der letzte Neuzugang soll in dieser Woche unterschreiben: „Wir sind nicht mehr weit auseinander“, so Grimm.