Professionelle Strukturen

Bericht zur TVK-Pressekonferemz vom 30.03.07 aus http://www.ngz-online.de
von TOBIAS KÄUFER

Neues Logo, neues Konzept, neue Struktur: Regionalliga-Spitzenreiter TV Korschenbroich strebt mit aller Macht in die 2. Handball-Bundesliga. Am Freitag stellte der Klub seine Planungen, mit denen der TVK vor allem die finanziellen Herausforderung des Profi-Handballs stemmen will, im Hannen-Stammhaus vor.

„Um etwa 50 Prozent höher wird der Etat ausfallen, wenn wir tatsächlich aufsteigen“, beziffert TVK-Manager Jupp Grimm den finanziellen Mehraufwand. Rund 300 000 Euro dürfte dann der Korschenbroicher Finanzrahmen betragen - im Vergleich zur Konkurrenz in Liga zwei wäre der TVK damit trotzdem nur ein „kleines Licht“.

Deswegen verpasst sich der Klub eine neue Vereinsstruktur und ließ auch ein Marketingkonzept erarbeiten, das mithelfen soll, neue Einnahmen zu generieren. Zukünftig wird die erste Mannschaft des Vereins in eine „TV Korschenbroich Handball GmbH“ ausgegliedert. Der Gesamtverein ist mit 25 Prozent an dieser GmbH beteiligt, ein Zusammenschluss von „Handballfreunden des TVK“ hält die anderen 75 Prozent.

Dabei soll es sich nach NGZ-Informationen um betuchte Unternehmer aus dem Umfeld des Vereins handeln. „Die GmbH befindet sich in der Gründung. Ich gehe davon aus, dass wir das in den nächsten 14 Tagen über die Bühne gebracht haben“, erklärt Jupp Grimm, der als Geschäftsführer Sport gemeinsam mit Peter Irmen (Geschäftsführer Finanzen) die Geschicke der neuen GmbH leiten wird. Beide werden ihre Aufgabe „extrem ehrenamtlich“ ausüben, wie Irmen betont. „Ein bisschen verrückt müssen wir ja schon sein.“ Der Vorsitzende des Gesamtvereins, Paul Otten, wird im Beirat der GmbH sitzen.

Auf die eigene Verrücktheit will sich der Klub allerdings nicht verlassen, stattdessen legt man das eigene Schicksal in professionelle Hände. Mit TVK-Spieler Daniel Hammes, der zu Jahresbeginn aus Hamm nach Korschenbroich wechselte, übernimmt eine hauptamtliche Kraft den Bereich Marketing. „Wir wollen den TVK als eigenständige Marke in der Region verankern“, so Hammes, der das Konzept „Hand. Herz. Ball.“ nun nach außen hin verkaufen will.

„Der Verein hat eine familiäre, freundliche Atmosphäre. Das soll auch so bleiben“, verspricht der ehemalige Bundesliga-Profi. Der Linksaußen mit abgeschlossenem Betriebswirtschaftsstudium baut dabei auf die Konzeption einer Mönchengladbacher Werbeagentur, die mit ihren Ideen speziell auf den TVK eingegangen ist.

Hammes wird in einem Büro in der Waldsporthalle seine Arbeit aufnehmen. Dann wird er auch täglich auf das neue TVK-Logo blicken, das die Waldsporthalle in überdimensionaler Größe schmücken wird. Ebenso werden überlebensgroße Plakate in der Region noch mehr Zuschauer in die Waldsporthalle locken und auf den TVK aufmerksam machen.

Konzept und Struktur werden auch dann umgesetzt, wenn der TVK jetzt den Sprung in die 2. Bundesliga nicht schaffen sollte. „Wir haben vor zwei Jahren noch kurz vor dem Abstieg in die Oberliga gestanden, deswegen setzen wir uns nicht unter Druck.

Natürlich peilen wir den Aufstieg an, aber wenn es in diesem Jahr nicht klappt, dann greifen wie eben im nächsten Jahr an“, so Grimm, der verspricht: „Wir werden weiter der TVK bleiben, den unsere Zuschauer schätzen und lieben.“ Hammes ist in Sachen Aufstieg aber ziemlich zuversichtlich: „Wir haben eine große Chance. Es liegt jetzt an uns, diese zu nutzen.“