Spielbericht TVK-Soester TV aus Westfalen Post - Ausgabe Soest von ALEXANDER BANGE
Als die Regionalliga-Handballer des TV Korschenbroich nach Spielende die Welle mit den 650 Zuschauern in der Waldsporthalle anstimmen, ist fast die gesamte Mannschaft des Soester TV bereits unter der Dusche. "Oh wie ist das schön" singen die Sieger, als STV-Trainer Manfred Bergermann die Gründe für die 22:34 (9:17)-Niederlage seines Teams nennt.
Lange überlegen muss er nicht. "Wir hatten ein sehr schwaches Schussbild. Die Würfe sind allesamt auf die Hand des Torwarts geschossen worden."
Bis zur achten Minute passiert nicht viel. Nico Wunderlich verwirft einen Siebenmeter, Per Wilhelm trifft zum 1:0 der Soester, Mathias Deppisch gleicht aus. In der zwölften Minute geht Korschenbroich mit 5:3 in Führung. Anschließend baut der TV den Vorsprung auf 8:3 und 11:4 aus. "Ich habe noch nie so viele technische Fehler der Mannschaft gesehen", sagt Co-Trainer Lars Gottwald später. Denn Sören Hohelüchter, Jens Gawer und Co. verlieren den Ball im Minutentakt. Wohl auch, weil der Handball etwas größer als sonst üblich ist. "Das Fußballspiel hat ein Ende", sagt Per Wilhelm daher ironisch direkt nach der Schlusssirene.
Der Gastgeber hat leichtes Spiel und erzielt allein in der ersten Halbzeit elf seiner 17 Treffer durch Tempogegenstöße. "Undiszipliniertheiten in den Fang- und Passbildern" stellt Trainer Bergermann fest. "Das taktische Konzept gegen die 5:1-Deckung ist nie eingehalten worden."
Lange dauert die Pausenansprache bei den Schlüsselträgern nicht. Sie kommen schnell aus der Kabine und können den Abstand zunächst auch auf 12:18 verkürzen. Anschließend setzt sich aber die individuelle Überlegenheit der Korschenbroicher durch. Immer wieder sind die Torhüter Veith Lichtenegger und Markus Jostes in "Eins-zu-Eins-Situationen" chancenlos. Besonders TV-Rechtsaußen Mathias Deppisch kann mit elf Toren glänzen. Keeper Jostes verhindert in der Schlussphase mit einigen Paraden sogar eine höhere Niederlage.
"Für unsere Spielweise sind wir mit 12 Toren Unterschied noch gut bedient", sagt Manfred Bergermann nach 60 ernüchternden Minuten. "Es hätte noch desaströser enden können." Nämlich dann, wenn der Gastgeber in der Endphase nicht einen Gang zurückgeschraubt hätte.
Jens Gawer sitzt nach dem Spiel frustriert auf der Bank. "Das war eine Ohrfeige für uns heute", sagt er. Tobias Genau verzichtet auf einen Kommentar. "Ich sage besser nichts dazu." Und Kapitän Tim Köhne bringt die Leistung auf den Punkt. "Wir waren nur Zuschauer." Andere Spieler sind bereits duschen gegangen, um aus Korschenbroich schnell abzureisen.
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