TVK wurde Ansprüchen bislang noch nicht gerecht

20.10.06 • HANDBALL Regionalliga-Meisterschaftsaspirant am Sonntag zu Gast in Soest Korschenbroichs Abteilungsleiter Manfred Jungbluth bestätigt großen Druck

SOEST · Als in der vergangenen Saison der TV Korschenbroich nach einer durchwachsenen Hinrunde die Tabelle von hinten aufrollte und nach einer glänzenden Rückrunde auf den dritten Platz kletterte, stand für viele Experten fest, dass der TVK in der Saison 06/07 zu den Aufstiegsaspiranten gezählt werden müsse. Nach den ersten sechs Spieltagen aber sind die Schützlinge von Trainer Olaf Mast noch den Nachweis schuldig geblieben, dass sie der versammelten Konkurrenz in der Endabrechnung das Nachsehen geben könnten.

Am Sonntag um 18 Uhr gastiert der TV Korschenbroich beim Soester TV, der nur einen Zähler weniger auf dem Konto hat. Die Schlüsselträger könnten demnach am Titelaspiranten vorbeiziehen, wenn sie denn ihre Heimschwäche ablegen und den ersten Sieg landen. Für den STV spricht, dass die Gäste bislang offenbar nicht mit dem Druck fertig geworden sind, unter dem sie als Meisterschaftsanwärter stehen. "Das scheint unser Problem zu sein," so Abteilungsleiter Manfred Jungbluth gegenüber dem Anzeiger.

"Wir sind meilenweit davon entfernt, mit der Leichtigkeit der letzten Saison zu spielen", so TVK-Coach Olaf Mast nach der enttäuschenden Darbietung des hoch gehandelten Meisterschaftsfavoriten beim 22:22 gegen Aufsteiger Mettmann. Zu groß sei nach knapp einem Fünftel der Saison, die Lücke zwischen eigenem Anspruchsdenken und den auf dem Platz gezeigten Leistungen, analysierte die Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Alle drei Torhüter und alle elf Feldspieler waren am Freitag einsatzbereit, 800 Zuschauer sorgten für eine tolle Kulisse und dazu ein Gegner, der nicht einmal seine Bestformation hatte aufbieten können. Besser hätten die Ausgangsvoraussetzungen eigentlich nicht sein können. Doch Mast erkennt, dass die Favoritenrolle offenbar mehr und mehr zu einer Last als zu einem Ansporn wird. "Die Mannschaft spielt wie gehemmt. Sie setzt sich selbst viel zu sehr unter Druck."

Abteilungsleiter Jungbluth macht sich aber noch keine allzu großen Sorgen, ist überzeugt, dass der Knoten bald platzen werde. Schließlich müssten die Neuzugänge auch erst einmal in die Mannschaft integriert werden. Zudem sei der Abstand zur Spitze angesichts der Ausgeglichenheit der Liga nicht groß. "Den Zehnten trennen vom Ersten doch nur drei Punkte", sieht Jungbluth noch alle Optionen. In Soest rechnet er derweil mit einem engen Spiel. "Ich rechne mit einem Unentschieden oder einem knappen Sieg für uns."

Der vollständig zur Verfügung stehende TVK-Kader zeichnet sich durch eine Vielzahl starker Spieler aus. Angeführt von Ex-Nationalspieler Mirko Bernau, der als Linkshänder im rechten Rückraum die Akzente setzt, über Neuzugang Dirk van Walsem im linken Rückraum bis zu den pfeilschnellen Außen Matthias Deppisch (rechts) und Lukas Schumacher (links) stellt die Mast-Crew schon eine Größe dar.

Wie der Anzeiger in seiner Regionalliga-Serie im Vorfeld der Saison veranschaulichte, ist die Bilanz zwischen dem TVK und dem STV mit je vier Siegen für beide Teams bei zwei Unentschieden bislang ausgeglichen. In Soest gab es bislang vier Soester Siege und einen Erfolg des TVK.

· dw
Quelle: Soester Anzeiger