Selbstbewusster VfL fordert den Spitzenreiter

WP Hagen - 11.12.2008 - Axel Gaiser

14 Mal trat der TV Korschenbroich nach dem Abstieg aus der 2. Handball-Bundesliga bisher eine Spielklasse tiefer an, nur zweimal musste er um den Sieg zumindest etwas bangen. Diese makellose Weste würde der VfL Eintracht Hagen heute Abend um 20 Uhr im Regionalliga-Spitzenspiel in der Korschenbroicher Waldsporthalle gern beflecken. "Wir haben uns vorgenommen, sie zu ärgern", sagt Norbert Gregorz, Trainer des Tabellendritten, vor der Reise zum Spitzenreiter: "Auf jeden Fall können wir mit sehr breiter Brust dort hinfahren."

Mit vier Siegen in Serie haben die Eintrachtler gezeigt, dass sie die unglückliche 34:35-Heimniederlage gegen Ferndorf gut verarbeitet haben. Zudem kann Gregorz nach der Rückkehr des lange verletzten Jan Wilhelm ins Team mit einem starken Kader arbeiten, nur Dennis Wolf braucht noch einige Zeit Rehabilitation. "Jetzt habe ich ganz andere Möglichkeiten, Trainingsinhalte umzusetzen", freut sich der Coach, "und das spiegelt sich auch in den Leistungen wider." Zu Wochenbeginn begrüßte er 16 Akteure bei der Übungsarbeit: "Ein ungewohntes Gefühl." Und da in der Phase der Personalnot etliche Akteure auch auf ungewohnten Positionen überzeugten, hat Gregorz nun "kleine Luxusprobleme" bei der Aufstellung: "Wer im Training überzeugt, bekommt mehr Spielanteile."

Beim Duell des besten Angriffs der Liga (Korschenbroich) gegen die beste Abwehr (Hagen) kommt es für die Gäste heute darauf an, die Geschwindigkeit des Spitzenreiters zu bremsen. "Korschenbroich spielt unwahrscheinlich hohes Tempo, das müssen wir unterbinden", sagt Gregorz, "wenn wir sie in den Positions-Angriff zwingen können, haben wir eine Chance." Die Brüder David und Simon Breuer sind bei den Gastgebern erfolgreichste Torschützen, doch der TV - so Gregorz - sei auf vielen Positionen torgefährlich. Und hat etwa mit Abwehrchef Jörn Ilper und Rechtsaußen Mathias Deppisch erstligaerfahrene Akteure sowie mit Marcel Görden den Kapitän des Junioren-Nationalteams in seinen Reihen. Trainer Khalid Khan ist gleichwohl vorsichtig: "Eintracht hat ein extrem geschlossenes Team, da können wir uns keinerlei Nachlässigkeit erlauben."