TVK bleibt ungeschlagenVON ANDREAS GRUHN
Unaufhaltsam geht es weiter Richtung Aufstieg: Regionalligist TV Korschenbroich gewann auch das Spitzenspiel beim bis dahin punktgleichen TuS Ferndorf. Unter der Woche hatte es Trainer Khalid Khan krachen lassen.Handball Rhetorik gehört unbestritten zu Khalid Khans Stärken. Der Trainer des TV Korschenbroich könnte einem Vegetarier nach einem Vier-Augengespräch ein Kilo Hackfleisch verkaufen. Es war also keine Frage, dass Khalid Khan den richtigen Ton treffen sollte, als er es im Training unter der Woche deftig hatte krachen lassen. Die Folge: Seine Mannschaft gewann das Spitzenspiel beim TuS Ferndorf am Samstagabend 40:36 (23:18). Und zwar in einer Manier, die bei der gesamten Konkurrenz die schlimmsten Befürchtungen bestätigt: Der TVK ist ungeschlagen, hat keinen Minuspunkt und ist jetzt alleiniger Tabellenführer. „Erwartet hatte ich das nicht“, sagte Khan, der Wortgewandte.
Ein neuer Co-TrainerMangelnde Disziplin im Spiel hatte er den Seinen Vorgeworfen beim Training. Einige würden sich zu wenig an taktische Absprachen halten. „Zwischen Kreativität und Chaos ist es nur ein schmaler Grat“, sagt Khan. In Ferndorf war das anders. Korschenbroich beherrschte den Gegner vor 1100 Zuschauern nach Belieben. Khans Gegenüber Caslav Dincic sah 50 Minuten lang einen „Klassenunterschied“. Zwölf Minuten vor dem Ende lag der TVK 35:24 vorne. Simon Breuer steuerte das Spiel ganz so, wie Khan es sich wünscht. „Unsere Gehirnzelle“, adelte Khan seinen Spielmacher. Dennis Marquardt kommt mit seiner operierten Schulter immer besser zurecht, David Breuer (12/4) war wieder gewohnt treffsicher, der bis vergangenen Mittwoch erkrankte Jörn Ilper ackerte 60 Minuten durch, und Torwart Marcel Leclaire steuerte 22 Paraden bei. Khan war zufrieden. Und zwar auch darüber, dass er neben sich auf der Trainerbank jetzt einen Co-Trainer weiß: Kelvin Tacke (41), Cheftrainer des Verbandsligisten Pulheimer SC, assistiertKhan nun. Tacke hatte seit Saisonbeginn bei Khan hospitiert und überzeugte seinen neuen Chef. In Pulheim bleibt er jedoch Cheftrainer.
Dass der TVK am Ende nur mit vier Toren Vorsprung gewann, lag daran, dass Khan sich den Luxus von vier Auswechslungen gönnte. Marcel Görden (der mittlerweile zum Torjäger wird), Mathias Deppisch, Dennis Marquardt und David Breuer durften zehn Minuten vor Schluss ihre Arbeit beenden. Die Leute aus der zweiten Reihe jedoch schafften es nicht, sich für einen Platz in der mittlerweile formierten Stamm-Sieben zu empfehlen. „Mich ärgern diese letzten zehn Minuten, aber das wird nicht wieder passieren“, kündete Khan an. Diesmal belässt er es jedoch wohl bei einer „normalen“ Ansprache. „Es wird nicht wieder scheppern.“
erstellt am: 06.10.2008
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