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 Regionalliga
DerTom Offline

Foren Jott


Beiträge: 1.278

22.09.2008 15:13
22.09.08 NGZ "Aachener Trauerspiele" Zitat · Antworten

Aachener Trauerspiele
Freudloser Auftritt des weiter ungeschlagenen TV Korschenbroich am Freitag in der Kaiserstadt

VON TOBIAS KÄUFER

Als ob es der Stadt Aachen selbst peinlich wäre: Nicht ein einziges Straßenschild weist den Weg zur Heimstätte des Noch-Regionalligisten DJK BTB Aachen. Und so irrten viele Korschenbroicher Fans am Freitag orientierungslos umher, um schließlich irgendwann während der ersten Halbzeit doch noch in der antiquierten Sporthalle im Gillesbachtal Platz zu nehmen.

Was sie zu sehen bekamen, verdiente allerdings auch wirklich das Deckmäntelchen des Schweigens: Eine Aachener Mannschaft, die nicht einmal im Ansatz regionalligatauglich ist, mühte sich nach Kräften, um gegen den übermächtigen Gegner einigermaßen Schritt zu halten. Doch der TV Korschenbroich tat den Gastgebern den Gefallen und präsentierte sich unkonzentriert und halbherzig. Das reichte aber immer noch, um einen am Ende deutlichen 43:21-Sieg herauszuwerfen. Ein Schelm, der Böses dabei denkt, dass sich ausgerechnet die ehemaligen Aachener David und Simon Breuer vornehm zurückhielten.

Die hässliche Turnhalle aus den 1960er Jahren sorgte für das passende Ambiente eines ebenso traurigen Spiels: Dass die Hausherren mit einer „Riesenmurmel" versuchten, den Korschenbroicher Spielfluss zu zerstören, hatte da schon belustigende Züge. Für alle Beteiligten wäre es besser gewesen, der Verein hätte sich vor der Saison aus der dritten Liga zurückgezogen und sich selbst und der Konkurrenz diese peinlichen Auftritte erspart. Ein sauberer Neustart weiter unten, der den Aachenern ohnehin bevorsteht, wäre bei weitem nicht so imageschädigend gewesen, wie diese „Trauerspiele", die sich nun an jedem Wochenende bis in den kommenden Mai wiederholen werden.

„Mund abputzen und weiter machen, zum Glück hat sich keiner verletzt", kommentierte TVK-Trainer Khalid Khan dann auch folgerichtig, „glänzen kannst du hier sowieso nicht". Aber zumindest Tabellenführer werden: Durch den dritten ho¬hen Sieg in Folge kletterte der TV Korschenbroich auf Platz eins und will dort nach Möglichkeit bis zum Saisonende bleiben. Doch die Konkurrenz schläft nicht: Der VfL Eintracht Hagen, der TuS Ferndorf oder LIT Nordhemmern behielten auch nach drei Spieltagen ihre weiße Wes¬te und bleiben dem TVK auf den Fersen. Ein Selbstläufer, das weiß auch Khan, wird die Saison sicher nicht: „Wir werden uns auf jeden Gegner neu einstellen müssen. Fehler verzeiht dieser Aufstiegskampf nicht."

Vielleicht kommt deswegen der DHB-Pokalknaller morgen gegen den noch sieglosen Erstligisten TUSEM Essen (19.30 Uhr) gerade recht: Endlich können sich die Korschenbroicher wieder einmal in der so bequemen Rolle des Außenseiters einrichten. Khan: „Wir haben nichts zu verlieren." Keine drei Tage später aber wartet das interessante Kreisderby gegen den TSV Bayer Dormagen II: „Das wird eine verdammt schwere Aufgabe für uns", sagt Khan. „Wir müssen nach dem fordernden Pokalspiel gleich wieder Spannung aufbauen und das gegen einen Gegner, der extrem unangenehm sein kann."



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